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Chronifizierung vermeiden

Zur Schmerztherapie gehört mehr als eine Disziplin

Am 3. Juni 2025 war der bundesweite »Aktionstag gegen den Schmerz«. Eine von der Deutschen Schmerzgesellschaft initiierte Expertenrunde machte darauf aufmerksam, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit zentral ist. Die geplante Krankenhausreform könnte die Versorgungsstrukturen jedoch gefährden.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 13.06.2025  10:00 Uhr

Psychische Faktoren berücksichtigen

Professorin Dr. Christiane Hermann, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) betonte, dass Schmerz ein »biopsychosoziales Problem« ist. »Wir wissen, dass biologische, aber auch psychologische und soziale Faktoren beeinflussen, wie stark wir Schmerzen erleben und wie stark wir durch die Schmerzen beeinträchtigt sind.«

Einerseits seien Depressivität, Ängste oder ungünstige Bewältigungsstrategien wie Grübeln oder das Gefühl der Hilflosigkeit wichtige Risikofaktoren für die Chronifizierung von Schmerzen, andererseits haben viele Schmerzpatienten psychische Erkrankungen als Komorbidität. »Das bedeutet, dass diese psychischen Faktoren das Schmerzerleben ungünstig beeinflussen können und umgekehrt auch der Schmerz die psychische Problematik unter Umständen verstärken kann«, so Hermann.

Doch die Vernetzung der verschiedenen Berufsgruppen sei im ambulanten Setting unzureichend. Es fehlt ihr zufolge an Strukturen, die zum Beispiel eine Vergütung von interdisziplinären Fallkonferenzen ermöglichen. Auch in Aus- und Weiterbildung müsse das Thema Schmerz stärker in den Fokus genommen werden.

Bewegung als Medikament

»Schon geringe sportliche Aktivität kann das Schmerzempfinden positiv beeinflussen«, erklärte Dr. Claus Beyerlein, Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler. Ein zentraler Baustein der multimodalen Schmerztherapie sei die Physiotherapie, die viele Ebenen habe:

  • Information und Bildung der Patienten,
  • Förderung des Selbstmanagements,
  • gemeinsame Entscheidungsfindung über den Therapieverlauf,
  • aktive Bewegungstherapie und
  • kontinuierliches Training zur Rückfallprophylaxe.

Als Dreh- und Angelpunkt bezeichnete er die aktive Bewegung: »Ich nenne es ›das Medikament Bewegung‹«. Denn diese habe zahlreiche positive Effekte bei Schmerzpatienten, etwa die Ausschüttung von schmerzlindernden Botenstoffen wie Endorphinen und Dopamin, die Stärkung von Muskeln und Kreislauf, ein verbessertes Wohlbefinden und auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit. »Bewegung kann chronischen Schmerzen langfristig vorbeugen«, so Beyerlein, der Mitglied im Vorstand des Bundesverbands Physio Deutschland ist. »Bewegung ist meist frei von Nebenwirkungen, kostengünstig und jederzeit verfügbar – unabhängig von Wohnort, Uhrzeit oder Versicherungsstatus.«

»Wir wissen auch, dass Bewegung ein sehr gutes ›Medikament‹ gegen Depression ist«, ergänzte Professorin Hermann. Ängste vor Bewegung zu nehmen, die bei Schmerzpatienten bestehen können, seien ein Bestandteil der Psychotherapie – ein Beispiel dafür, wie die Disziplinen ineinandergreifen.

Und wie steht es um die medikamentöse Schmerztherapie? »Wir haben viele Ansätze gehört – wie Bewegung, komplementäre Verfahren und Psychotherapie –, die Medikamente vermeiden können«, sagte Petzke. Dennoch gebe es Patienten, die ohne die Arzneimitteltherapie nicht auskommen. Hier sei eine gute ärztliche Begleitung sowie ein Blick auf andere Erkrankungen und Wechselwirkungen wichtig. Außerdem brauche es klare Behandlungsziele, die regelmäßig hinterfragt werden. Ein wichtiger Punkt: »Medikamente können helfen, wieder in Bewegung zu kommen«, so Petzke – aber nur in einem gesunden Rahmen, nicht als »Doping«.

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