Zurück ins soziale Leben |
Barbara Döring |
16.11.2022 16:00 Uhr |
Wer sich Sorgen macht, dass es mit der Anpassung an das soziale Leben nicht so richtig klappen will, kann selbst einiges tun, sich schneller aus der Isolation zu befreien. Als Starthilfe gibt Stangier folgende Tipps:
Manchmal hält die soziale Scheu jedoch länger an und es will nicht gelingen, sich auf das neue alte Leben einzustellen. »Meist haben diese Menschen schon vor der Pandemie wenig soziale Kontakte gesucht und in der Zeit der Isolation hat sich diese Eigenschaft weiter ausgeprägt«, sagt Stangier. Auch eine bereits bestehende soziale Angststörung kann sich in dieser Situation verstärken. Davon ist die Rede, wenn über mindestens sechs Monate übermäßige Angst in sozialen Situationen besteht oder Betroffene befürchten, von anderen negativ bewertet zu werden.
Stangier rät, sich psychotherapeutische Hilfe zu holen, wenn die Probleme länger anhalten. Soziale Ängste seien gut zu behandeln und es gäbe effektive Hilfen wie die kognitive Verhaltenstherapie. Wer Hemmungen hat, eine Therapie zu beginnen oder auch längere Wartezeiten auf einen Therapieplatz überbrücken will, für den kann eine spezielle Therapie-App hilfreich sein. Stangiers Arbeitsgruppe hat die Mental-Health-App mit Kollegen aus Dresden auf Grundlage führender Therapieansätze entwickelt. Sie klärt Betroffene über das Krankheitsbild auf und hilft, sich den kritischen Situationen zu stellen (siehe Kasten).
Wenn man sich in sozialen Situationen unwohl fühlt, Angst hat, negativ aufzufallen oder Probleme hat, unbefangen unter Leute zu gehen, könnte eine soziale Angststörung der Grund sein. Die von den Universitäten Frankfurt und Dresden entwickelte Mental-Health-App hilft dabei, persönliche Schwierigkeiten zu benennen und unterstützt Betroffene im Alltag mit verschiedenen Übungen, das Leben ohne Ängste zu gestalten. Die App wird zurzeit in einer Therapiestudie erprobt und weiterentwickelt. Teilnehmer können sie kostenlos nutzen. Wer interessiert ist, findet weitere Informationen unter www.psychologie.uni-frankfurt.de