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Gegen Mukovoszidose und Multiples Myelom

Zwei neue Orphan drugs

Mitte September kamen zwei neue Orphan Drugs in den Handel. Elexacaftor ist in einer Kombination mit bekannten Arzneistoffen enthalten und wird bei Mukoviszidose eingesetzt. Belantamab Mafodotin ist eine weitere Therapieoption beim Multiplen Myelom.
Sven Siebenand
25.09.2020  08:30 Uhr

Die Cystische Fibrose (CF) ist eine seltene, genetisch bedingte Krankheit, die in Deutschland etwa 6300 Menschen betrifft. Ursache der auch Mukoviszidose genannten Erkrankung ist ein defektes oder fehlendes CFTR-Protein als Folge bestimmter Mutationen im CFTR-Gen. Die Mutationen führen dazu, dass zu wenig und/oder dysfunktionales CFTR-Protein an der Zelloberfläche vorhanden ist. CFTR-Kanäle regulieren das Ausströmen von Chlorid-Ionen und Wasser aus den Epithelzellen verschiedener Organe. Durch die gestörte oder fehlende CFTR-Funktion werden Körpersekrete wie der Schleim in der Lunge dickflüssig und zäh und beeinträchtigen so die Funktionen lebenswichtiger Organe. In den Atemwegen kann der zähe Schleim chronische Lungeninfektionen verursachen und die Lunge fortschreitend schädigen. Das kann schließlich zum Tod führen kann. In Deutschland lag im Jahr 2018 das durchschnittliche Sterbealter an Mukoviszidose erkrankter Menschen bei 34,5 Jahren.

In den vergangenen Jahren kamen einige neue Präparate für CF-Patienten auf den Markt. Eines davon ist das Ivacaftor-haltige Präparat Kalydeco®. Das neue Medikament Kaftrio® stammt ebenfalls von der Firma Vertex Pharmaceuticals und wird damit kombiniert. Kaftrio enthält drei Arzneistoffe: die bekannten Arzneistoffe Ivacaftor und Tezacaftor und den Neuling Elexacaftor.

Kaftrio darf in Kombination mit Kalydeco zur CF-Behandlung bei Patienten ab zwölf Jahren mit einer F508del-Mutation und einer Minimalfunktions-Mutation eingesetzt werden. Das betrifft viele Patienten, für die nun erstmals eine Therapieoption zur Verfügung steht.

Ausschlag bei Frauen häufiger

Des Weiteren darf Kaftrio in Kombination mit Kalydeco bei CF-Patienten ab zwölf Jahren mit zwei F508del-Mutationen zum Einsatz kommen.

 

Ivacaftor ist ein sogenannter CFTR-Potenziator, der die Funktion des CFTR-Proteins verbessert, nachdem es die Zelloberfläche erreicht hat. Elexacaftor ist dagegen wie Tezacaftor ein sogenannter CFTR-Korrektor, der die Anzahl reifer CFTR-Proteine auf der Zelloberfläche erhöht. Die Kombination von Arzneistoffen aus beiden Klassen ist sinnvoll und bereits von anderen CF-Therapien bekannt.

Die empfohlene tägliche Dosis beträgt zwei Tabletten Kaftrio am Morgen und eine Kalydeco-Tablette am Abend, etwa zwölf Stunden später. Die Einnahme sollte zusammen mit fetthaltiger Nahrung erfolgen. Bei gleichzeitiger Anwendung von starken oder mäßigen CYP3A-Inhibitoren ist die Bioverfügbarkeit von Elexacaftor, Tezacaftor und Ivacaftor erhöht. Die Dosis der Wirkstoffe muss dann reduziert werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von CYP3A-Induktoren ist die Bioverfügbarkeit von Ivacaftor deutlich vermindert und es wird eine Abnahme der Bioverfügbarkeit von Elexacaftor und Tezacaftor erwartet, was möglicherweise zu einem Wirksamkeitsverlust führt. Daher wird die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Induktoren nicht empfohlen.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen von Kaftrio waren in Studien Kopfschmerzen, Durchfall und Infektionen der oberen Atemwege. In der Fachinformation gibt es auch einen Warnhinweise zu möglichen Hautausschlägen. Die Häufigkeit von Hautausschlägen war bei Frauen höher als bei Männern, besonders bei Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva einnehmen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass hormonelle Kontrazeptiva eine Rolle beim Auftreten von Hautausschlägen spielen, heißt es.

Aus Vorsichtsgründen ist es vorzuziehen, Kaftrio während der Schwangerschaft nicht einzusetzen. In der Stillzeit entscheidet der Arzt mit der Patientin, ob sie das Stillen unterbricht oder ob sie stillt und dafür für die Dauer des Stillens auf die Behandlung mit dem Medikament verzichtet.

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