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Arzneimitteltherapie

Zwei Neulinge im Handel

Das Onkologikum Elacestrant und das Wachstumshormon Somapacitan sind zum 1. November auf den deutschen Markt kommen. Einige wichtige Fakten zu den beiden Innovationen.
Sven Siebenand
09.11.2023  11:30 Uhr

Elacestrant (Orserdu® Filmtabletten, Stemline Therapeutics) ist bei Brustkrebs zugelassen. Es kommt für die Behandlung von Frauen nach der Menopause und Männern jeweils mit Estrogenrezeptor-positivem (ER+), HER2-negativem (HER2-), lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit einer aktivierenden ESR1-Mutation, bei denen die Krankheit nach mindestens einer endokrinen Therapielinie einschließlich eines CDK-4/6-Inhibitors fortgeschritten ist, infrage. ESR1-Mutationen sind erworbene Mutationen, die sich als Folge einer endokrinen Therapie entwickeln und bei bis zu 40 Prozent der Fälle eines ER+ und HER2- metastasiertem Brustkrebs auftreten.

Elacestrant ist ein selektiver Estrogenrezeptor-α-Antagonist (Erα-Antagonist) und blockiert ihn damit für die natürliche Ligandenbindung. Zudem führt das Andocken dazu, dass die Rezeptordichte herunterreguliert wird. So ist das Antiestrogen in der Lage, die Signalübertragung über den Rezeptor auszubremsen und schließlich das Wachstum ERα-positiver Brustkrebszellen zu hemmen. Der Wirkmechanismus ist nicht neu. Auch das seit Langem verfügbare Fulvestrant wirkt auf diese Weise. Beide Wirkstoffe gehören in die Klasse der sogenannten SERD, selektive Estrogenrezeptor-Degrader. Einen wichtigen Unterschied gibt es dennoch: Während Fulvestrant injiziert werden muss, kann Elacestrant oral eingenommen werden.

Der neue Wirkstoff wird einmal täglich verabreicht. Die empfohlene Dosis sind 345 mg. Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die Dosis unter Umständen angepasst. Ebenso ist die Dosis bei mittelschwerer Leberfunktionsstörung zu reduzieren. Nicht empfohlen wird Elacestrant bei schwerer Leberfunktionsstörung. Grundsätzlich sollte die Behandlung mit dem neuen Krebsmedikament so lange fortgesetzt werden, wie ein klinischer Nutzen festzustellen ist oder bis eine nicht akzeptable Toxizität auftritt. Die Einnahme sollte zusammen mit einer leichten Mahlzeit erfolgen. Dies kann auch Übelkeit und Erbrechen verhindern.

Übelkeit und Erbrechen sind leider sehr häufige Nebenwirkungen des neuen Arzneistoffs. Ebenfalls treten zum Beispiel Anämie, Rücken- und Knochenschmerzen, Fatigue und verminderter Appetit sehr häufig auf. Auch in Sachen Wechselwirkungen gibt es etwas zu beachten, denn Elacestrant wird hauptsächlich durch das Enzym CYP3A4 verstoffwechselt. Die gleichzeitige Einnahme von Elacestrant mit starken oder moderaten CYP3A4-Hemmern oder -Induktoren ist deshalb möglichst zu vermeiden. Im ersten Fall droht ein zu hoher Wirkspiegel, im zweiten Fall ein zu niedriger mit fehlender Wirksamkeit. Wenn starke oder moderate Hemmstoffe des Enzyms in der Komedikation nicht zu vermeiden sind, muss die Dosis von Elacestrant auf 86 beziehungsweise 172 mg pro Tag reduziert werden.

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