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Faktencheck

5-Hydroxytryptophan gegen Heißhunger?

5-HTP-haltiger Extrakt soll Heißhunger und Stimmungsschwankungen entgegenwirken. Die klinischen Belege sind jedoch dürftig und es fehlen Sicherheitsdaten.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 14.03.2024  12:00 Uhr

Im Extrakt erlaubt 

Laut dem EU-Novel-Food-Katalog zählen Griffonia-Samen nicht zu den neuartigen Lebensmitteln. Das gilt allerdings nur für den Einsatz in NEM. In anderen Lebensmitteln könnte Griffonia-Extrakt als neuartig angesehen und müsste dann erst zugelassen werden. Weiterhin weist die Europäische Kommission darauf hin, dass spezielle nationale Rechtsvorschriften das Inverkehrbringen einschränken könnten. Im Zweifel entscheiden die zuständigen Landesbehörden.

Zu beachten ist ferner, dass Griffonia simplicifolia im »Kompendium pflanzlicher Materialien und Zubereitungen« der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) gelistet ist. Hier finden sich Stoffe, die nach derzeitigem Erkenntnisstand möglicherweise bedenklich für die Gesundheit sind, wenn sie in Lebensmitteln oder NEM verwendet werden. 

Supplemente mit dem Extrakt aus den Samen von Griffonia simplicifolia tauchen auf dem deutschen Markt trotz dieser Bedenken auf und können auch über Apotheken bezogen werden. Zu beachten ist, dass es für Extrakte in NEM anders als bei Arzneimitteln keine einheitliche Definition gibt. Der Griffonia-Extrakt kann daher in jedem NEM anders zusammengesetzt sein, was die Wirksamkeit und die unerwünschten Wirkungen beeinflusst. 

Aus älteren Studien

Die vermeintlichen Wirkungen der Präparate werden von den Funktionen abgeleitet, die Serotonin im Körper hat. Entsprechend soll der Extrakt aus G. simplicifolia bei Beschwerden helfen, die durch einen Serotoninmangel bedingt sind, wie Schlaf- und Angststörungen oder Depressionen, soll aber zum Beispiel auch der Reisekrankheit vorbeugen können. Die klinischen Nachweise dafür beschränken sich allerdings größtenteils auf ältere, qualitativ eher schwache Studien mit kleinen Patientenzahlen. Weiterhin gibt es einige Tierversuche, die hauptsächlich an Mäusen und Ratten durchgeführt wurden. 

Noch mit am besten untersucht ist die Wirkung von 5-HTP auf den Appetit und das Körpergewicht. Bei Ratten verringerte die Substanz in Studien die Mahlzeitengröße und verlangsamte die Nahrungsaufnahme. Auch kleine Humanstudien weisen auf diese Effekte hin. Im Jahr 2011 zeigten Wissenschaftler in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 20 übergewichtigen Frauen, dass 5-HTP dem Hungergefühl entgegenwirken konnte. Die vierwöchige Einnahme in Verbindung mit einer personalisierten kalorienreduzierten Diät steigerte das Sättigungsgefühl und führte zu einem Rückgang des BMI. Das reduzierte Appetitgefühl wurde in der Placebogruppe nicht beobachtet.

Einige kleinere Studien aus dem letzten Jahrtausend zeigten ebenfalls, dass 5-HTP die Nahrungsaufnahme verringern und die Gewichtsabnahme fördern konnte. In einer Studie nahmen die Teilnehmer weniger Kohlenhydrate auf und fühlten sich früher gesättigt. Sie erzielten einen signifikanten Gewichtsverlust.

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