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Vom Genuss zum Gift

Abhängig von Alkohol und Nikotin

Tabak und Alkohol sind nach wie vor die in Deutschland am weitesten verbreiteten Suchtmittel. Der relativ leichte Zugang und die gesellschaftliche Akzeptanz fördern problematisches Konsumverhalten. Und der Grat zwischen Genuss- und Suchtmittel ist fließend. Die Folgen sind gravierend.
Egid Strehl
20.10.2020  08:30 Uhr

Pharmakologie der Sucht

Das im mesolimbischen Bereich des Zentralnervensystems befindliche Belohnungssystem wird vor allem durch Dopamin aktiviert und reguliert. Zusätzlich sind aber auch Serotonin, Noradrenalin, Acetylcholin und GABA hieran beteiligt. Das Belohnungssystem wird durch lust- und freudvolle Aktivitäten angestoßen wie durch Essen, Trinken, Sex, aber auch durch sämtliche chemisch definierte Rauschmittel. Der Abhängige versucht das hierdurch ausgelöste Verlangen, die Befriedigung oder die Belohnung durch fortgesetzten Konsum zu wiederholen und aufrecht zu erhalten, ein Verhalten, das als »Craving«, also als »Suchtdruck« bezeichnet wird. So betrachtet, dienen Rausch- und andere Suchtmittel zur »Selbstmedikation« gegen physische und/oder psychische Schmerzen.

In der Abhängigkeitsphase von einem Suchtmittel zeigt der Erkrankte einen Kontrollverlust (innerer Zwang), eine Toleranzentwicklung – gekennzeichnet durch eine abnehmende euphorisierende Wirkung, aber zunehmende Nebenwirkungen des Suchtstoffes – und schließlich eine voll ausgebildete psychische und physische Abhängigkeit, gegebenenfalls auch schon mit Entzugserscheinungen. Von einem »Abhängigkeitssyndrom«, wie es das ICD-10 nennt, spricht man, wenn beim Trinker eine Reihe von Merkmalen zu erkennen sind, von denen mindestens drei binnen der vergangenen zwölf Monate bestanden haben müssen:

  • ein starkes, oft unüberwindbares Verlangen, die Substanz einzunehmen (»Suchtdruck«)
  • Schwierigkeiten, den Beginn, die Beendigung und die Menge der Drogeneinnahme zu kontrollieren (»Kontrollverlust«)
  • körperliche Entzugssymptome, wie Schwitzen, Tremor oder Tachykardie
  • eine zunehmende Vernachlässigung von Verpflichtungen und gewohnten Aktivitäten wie Hobbies
  • ein fortdauernder Gebrauch der schädlichen Substanzen wider besseres Wissens und trotz bereits eingetretener gesundheitlicher Schäden.

Zu bedenken: Eine etablierte Sucht ist nicht (mehr) vollkommen heilbar. Sie ist eine chronische und somit lebenslang bestehende Erkrankung. Das Behandlungsziel kann demnach lediglich darin bestehen, ein weitestgehend beschwerdefreies und möglichst zufriedenstellendes Leben zu gewährleisten. Diese skeptische Zukunftsperspektive wird beispielsweise dadurch untermauert, dass bei Alkoholikern die 1-Jahres-Abstinenzquote bei nur 60 Prozent liegt, während nach fünf Jahren lediglich noch 35 Prozent, also etwa ein Drittel ganz ohne Alkohol auskommen. Somit bleibt Abstinenz eine wahre »Lebensaufgabe«.

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