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Abhängigkeit

Alkoholsucht ist auch ein weibliches Problem

Erfolgreich im Beruf, gutaussehend, Ehefrau und Mutter – und alkoholabhängig. Die Zahl der Frauen, die in riskanter Weise trinken oder schon abhängig sind, steigt. Oft entsprechen sie nicht dem Bild des typischen Alkoholikers, sondern stehen mitten im Leben und funktionieren in ihren Rollen im Alltag. Welche Auswirkungen kann die versteckte Alkoholsucht haben und wie kann der Ausstieg gelingen?
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 19.10.2023  14:50 Uhr

Hepatitis und Zirrhose

Die wohl typischste Folge eines langjährigen Alkoholmissbrauchs ist eine Leberentzündung, eine Alkoholhepatitis mit Symptomen wie Druckgefühl im Oberbauch, Mattigkeit und Leistungsschwäche. Im weiteren Verlauf der Entzündung kommt es zu einem Umbau der Leber: Funktionsfähige Leberzellen werden durch narbiges, hartes Bindegewebe ersetzt. Das gesunde Lebergewebe wird dabei quasi verdrängt und Funktionen der Leber bei Stoffwechsel und Entgiftung werden zunehmend eingeschränkt.

Im fortgeschrittenen Stadium produziert die Leber dann unter anderem nicht mehr genügend Blutgerinnungsfaktoren, es kann zu Blutungen kommen. Die Hepatozyten bilden auch nicht mehr ausreichend Albumin und andere Transporteiweiße, es können Ödeme in den Beinen und eine Bauchwassersucht (Aszites) auftreten. Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die hepatische Enzephalopathie, eine Schädigung des Gehirns durch Giftstoffe wie Ammoniak, die in der Leber nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Bei andauerndem, langjährigem Alkoholismus ist die Leberzirrhose mit ihren Komplikationen die häufigste Todesursache.

Ganz oder gar nicht?

Alkoholismus ist eine Erkrankung. Und deshalb ist ohne fachliche Hilfe der Ausstieg nur schwer zu schaffen. Ziel einer Therapie ist primär die vollständige Abstinenz, vor allem, wenn die Betroffenen schon an Folgeschäden des Alkoholkonsums leiden. Ist dies nicht möglich, wird zumindest versucht, die getrunkene Alkoholmenge zu reduzieren: Das kann natürlich auch ein Zwischenziel auf dem Weg zur Abstinenz sein.

Die S3-Leitlinie »Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen« unterscheidet bei der Therapie zwischen Kurzinterventionen und der sogenannten qualifizierten Entzugsbehandlung (QE). Bei der in der Regel ambulant durchgeführten Kurzintervention geht es darum, Menschen mit problematischem Alkoholkonsum in therapeutischen Gesprächen zu motivieren, weniger oder bestenfalls gar nichts mehr zu trinken. Hierfür können maximal fünf Sitzungen à 60 Minuten in Anspruch genommen werden. Studien zeigen, dass diese Maßnahme gute Erfolge erzielen kann.

Die echte Entzugsbehandlung, die QE, ist deutlich länger und aufwendiger. Sie gliedert sich in vier Phasen, die jeweils teils Monate bis Jahre dauern können: Motivationsphase, Akuttherapie, Rehabilitation und Stabilisierung. Die wichtigste Voraussetzung für eine Therapie ist, dass der Patient selbst einsehen muss, dass er ein Problem hat. Und er muss bereit sein, sein Verhalten zu ändern. Prinzipiell gilt auch: Je kürzer die Sucht besteht, desto besser ist die Prognose. Und eine stationäre Behandlung ist Erfolg versprechender als eine ambulante.

In der anfänglichen Motivationsphase geht es darum, den Patienten über seine Behandlungsmöglichkeiten zu beraten und in seiner Entscheidung für die Therapie zu bestärken. Im Anschluss daran folgt dann der körperliche Entzug für rund eine Woche unter ärztlicher Aufsicht, meist stationär in einer spezialisierten Klinik. Bei dieser akuten Entgiftung kommen auch Medikamente zum Einsatz. Häufig eingesetzt werden etwa Benzodiazepine, die Schwere und Häufigkeit von Alkoholentzugssymptomen, darunter auch Delirien oder Entzugskrampfanfälle, reduzieren. Bei Delir-Symptomen wie Halluzinationen, Wahn oder Agitation kommen zusätzlich Antipsychotika, laut Leitlinie insbesondere Butyrophenone wie Haloperidol zum Einsatz.

Auch das Sedativum Clomethiazol reduziert Schwere und Häufigkeit von Alkoholentzugssymptomen. Wegen seines Abhängigkeits- und Missbrauchspotenzials und einer geringen therapeutischen Breite darf es laut Leitlinie allerdings nur bei einer stationären Entgiftung, keinesfalls ambulant und in Kombination mit Benzodiazepinen, eingesetzt werden.

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