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Infektionsschutz

Alle Kinder gegen Grippe impfen?

Geht es nach der STIKO, muss nicht jedes Kind standardmäßig gegen Grippe geimpft werden. Sie empfiehlt die saisonale Influenzaimpfung nur solchen mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder Asthma. Die Diskussion, ob eine generelle Grippeimpfung für alle Kinder dennoch sinnvoll sein könnte, ist nicht verebbt. Was spricht dafür?
Ulrich Enzel
01.02.2021  12:30 Uhr

Feuerbrand eindämmen

Könnte eine generelle Impfung bei Kindern aller Altersgruppen sinnvoller sein, als diese auf die von der STIKO benannten Risikogruppen zu beschränken? Auch Kinder erkranken nicht selten selbst an Influenza und die meisten Fälle schwerer und komplizierter Verläufe treten bei solchen ohne chronische Erkrankungen oder Immundefizienz auf. Doch weit wichtiger als ein Individualschutz ist die durch eine solche Impfung zu erreichende »Gemeinwohl-Herden-Immunisierung«. Kinder sind der Hauptüberträger, der »Feuerbrand« der Influenza. Über alle Altersgruppen hinweg finden sich 80-mal mehr gegen Influenza-Seropositive als symptomatisch Erkrankte – und diese Rate dürfte bei Kindern noch höher liegen. Wer symptomlos Influenzaviren – oftmals über mehrere Wochen – trägt, ist der ideale, da gefährlichste Inkognito-Influenza-Verbreiter.

Aktuelle Studien aus Großbritannien beweisen gerade in jungen Jahren eine höchste Effizienz der Influenzaimpfung. In den geimpften Altersgruppen der 2- bis 17-Jährigen konnte eine Verringerung der Grippe-Erkrankungen um 94 % erreicht werden. Und über alle (auch die gar nicht Geimpften) Altersgruppen hinweg kam es in diesen »Kinder-Impf-Regionen« zu einer 74%-igen Reduktion der Notaufnahmen aufgrund bestätigter Influenzainfektionen. Das dürfte ein trefflicher Beweis der Wirksamkeit einer Herden-Immunisierung sein.

Auch jüngst in den Niederlanden publizierte Daten zum Schutz von 2- bis 18-Jährigen vor Influenzainfektionen durch den quadrivalenten Zell-basierten Impfstoff Flucelvax® Tetra beweisen eine hohe Wirksamkeitsrate (zwischen 47,6 % gegen die im Impfstoff enthaltenen Influenza B- und 42,1 – 80,7 % gegen Influenza A-Typen).

»Wir impfen mit den über 60-Jährigen die Falschen!« Dieser Vorwurf steht im Raum, und zwar vor allem deshalb, weil ab diesem Alter die Immunoseneszenz den Impferfolg beeinträchtigt. Zwar hat die STIKO auf diese Tatsache reagiert und empfiehlt die Influenzaimpfung ausdrücklich bei allen Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopatienten gefährden könnten. Aber selbst in dieser erweiterten Empfehlung werden die »Feuerbrand«-Kinder nicht ausdrücklich erwähnt, obgleich gerade diese eine großes Influenzagefahr für solche Risikopatienten darstellen.

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