Aller guten Dinge sind drei? |
Mehrere reiche Länder halten das Auffrischen nun für möglich, global gesehen kann von ausreichend Impfstoff jedoch keine Rede sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO forderte vor einigen Tagen einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen, solange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. Bereits begonnene Auffrischimpfungen sollten ausgesetzt und Pläne dafür bis mindestens Ende September auf Eis gelegt werden, bis mindestens 10 Prozent der Menschen in allen Ländern der Welt geimpft seien, so die Forderung. Auch Charité-Experte Sander sprach von einem »ethischen Dilemma«. Die Drittimpfungen hierzulande seien aber medizinisch zu rechtfertigen.
Davon gehen Fachleute nicht aus. Von anderen Impfstoffen wisse man, dass eine späte Auffrischung die Gedächtniszellen nochmals so anrege, dass man dann auch ein, zwei Jahre, hoffentlich mehr, keine Impfung mehr benötige, sagte Dahlke. Auch das Virus dürfte sich Experten zufolge später – wenn die meisten Menschen immun sind – nicht mehr so schnell verändern: Nach einigen Jahren sei daher mit einer längeren Haltbarkeit der Impfstoffe zu rechnen, lautete das Fazit von Charité-Forschern zu ihrer Studie im Fachmagazin »Virus Evolution«.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.