Arten und Ursachen von Schwindel |
Hinter Schwindelanfällen kann Frühjahrsmüdigkeit stecken – oder aber eine ernste Erkrankung. / © Getty Images/Andrey Popov
Meist ist Schwindel ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung. Er täuscht Bewegung vor und kann als Drehschwindel, Schwankschwindel oder Liftgefühl empfunden werden, wie die Apothekerkammer erklärt.
Bei Liftschwindel fühlt man sich, als führe man in einem Fahrstuhl auf und ab. Die möglichen Folgen: Benommenheit, unsicherer Gang, aber auch Übelkeit, Erbrechen, Fallneigung, Augenzittern, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen und andere neurologische Ausfallerscheinungen. Ursachen können Probleme des Innenohrs bei der Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn sein – etwa nach Schlaganfällen, bei chronischen Entzündungen im Gehirn oder verschiedenen neurologischen Erkrankungen – sowie starke Blutdruckschwankungen oder auch eine Herzschwäche. Bei einigen Formen wird allerdings keine organischen Ursachen gefunden.
Beim Lagerungsschwindel dreht sich die Welt meist für etwa zehn bis 20 Sekunden sehr heftig um die betroffene Person, während sie liegt. In der Folge kann es zu Übelkeit, Erbrechen und einem anhaltenden schwankenden Schwindelgefühl kommen. Der gutartige Lagerungsschwindel ist zwar unangenehm und löst oft einen großen Schreck aus, ist aber harmlos. Die Ursache ist eine mechanische Störung im Innenohr, dem menschlichen Gleichgewichtsorgan. Abhilfe schafft eine Bewegungstherapie, bei der sich die Patientinnen und Patienten unter ärztlicher Aufsicht nach bestimmten Bewegungsmustern hin- und herwerfen – sogenannte Lagerungsmanöver.
Der funktionelle Schwindel fasst verschiedene Schwindelarten zusammen. Betroffene nehmen eher ein Schwanken und Wanken wahr als ein Drehgefühl und sind unsicher auf den Beinen. Außerdem kann es zu Schweißausbrüchen, Herzrasen oder Luftnot kommen. Die Gleichgewichtsorgane des Ohres sind hier meist vollkommen gesund und es ist in aller Regel keine organische Ursache feststellbar. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können als Begleiterkrankungen vorliegen. Hilfreich können dann neben Gleichgewichts- und Gangtraining auch psychotherapeutische Behandlungen sein.