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Plausibilitätsprüfung

Atropinsulfat-Augencreme

Auch Apotheken ohne Reinraum oder Laminar-Air-Flow-System (LAF) sind in der Lage, Arzneimittel zur Anwendung am Auge (Ophthalmica) herzustellen. Ophthalmica müssen steril sein. Augentropfen können sterilfiltriert und im nahezu geschlossenen System hergestellt werden. Halbfeste Ophthalmica stellen andere Anforderungen an die Apotheke.
Andreas Melhorn
03.02.2021  08:30 Uhr

Mehrere Varianten

Der Rezepturhinweis listet mehrere Varianten einer entsprechenden Augencreme auf. Zum einen war eine unkonservierte Creme, die Oculentum Atropini SR, in der DDR standardisiert. Unkonservierte Augencremes können in der Apotheke nicht hergestellt werden. Es werden zwei konservierte Augencremes genannt: »Atropinsulfat-Monohydrat-Augencreme 1 %, konserviert mit Thiomersal« und »Atropinsulfat-Monohydrat-Augencreme 1 %, konserviert mit Benzalkoniumchlorid«.

Gabi folgt den beiden Links im Rezepturhinweis zu den entsprechenden Einträgen und schaut sich die Zusammensetzung an. Die mit Thiomersal konservierte Creme wird mit Atropinsulfat-Augentropfen 2 % (NRF 15.2.) und Emulgierender Augensalbe DAC (S.48.) hergestellt. Nach einem Blick auf die vorrätigen Substanzen entscheidet sich Gabi für diese Augencreme. Emulgierende Augensalbe DAC kann sie fertig kaufen. Sie spricht sich mit der diensthabenden Apothekerin ab und ruft den Arzt an, der mit der Auswahl einverstanden ist. Die Menge legen sie gemeinsam auf 5 g fest. Der Arzt erklärt, dass die Creme einmal pro Tag angewendet werden soll.

»Dreispritzentechnik«

Eine apothekentaugliche Herstellmethode für Augencremes ist die sogenannte »Dreispritzentechnik«, die im DAC/NRF in Abschnitt I.8.3.6 beschrieben wird. Mithilfe von drei normalen Spritzen kann die Mischung im nahezu geschlossenen System stattfinden. Eine Sterilisation im Endgefäß ist leider nicht möglich. Es gibt keine Augensalbentuben, die sich dazu eignen, heißluftsterilisiert oder autoklaviert zu werden.

Die Grundlage muss allerdings heißluftsterilisiert werden. Eine entsprechende Menge wird mit angemessenem Überschuss in einem mit Aluminiumfolie verschlossenen Becherglas bei 160 °C für zwei Stunden sterilisiert. Anschließend zieht man sie durch eine weitlumige Kanüle in eine 10-ml-Spritze mit Luer-Lock-Anschluss auf. Achtung: Eine mikrobielle Kontamination gilt es zu vermeiden. Die Spritze wird mit einem Konus-Verschluss verschlossen. Die benötigte Menge findet Gabi im Rezepturhinweis »Atropin und Atropinsulfat«. Da die Emulgierende Augensalbe DAC eine Dichte von 0,87 g/m hat, braucht man 2,9 ml. Dazu zieht man etwas mehr Salbe auf und drückt so viel wieder aus der Spritze, dass die Markierung bei 2,9 ml ist. Das Totvolumen wird damit berücksichtigt.

Die Atropinsulfat-Augentropfen 2 % werden frisch nach der Vorschrift NRF 15.2. hergestellt (besondere Vorsicht wegen der Giftigkeit von Atropinsulfat (Monohydrat)). In eine zweite 10-ml-Spritze mit Luer-Lock-Anschluss werden die Augentropfen aufgezogen. Diese wird anschließend mit einer Einmalfiltrationseinheit zur Bakterienfiltration von wässrigen Augentropfen verbunden und diese wiederum mit einer dritten 10-ml-Spritze. Es werden so viele Augentropfen in die dritte Spritze filtriert, bis die Markierung bei 2,5 ml steht. Um das richtige Volumen zu erhalten, bitte auf Blasenfreiheit in der Lösung achten.

Mithilfe eines Luer-Lock-Adapters »weiblich-weiblich« verbindet man die Spritzen mit der sterilfiltrierten Lösung und der sterilisierten Grundlage miteinander. Der Inhalt der einen Spritze wird komplett in die andere Spritze gedrückt. Anschließend drückt man den Inhalt viele Male hin- und her, bis eine homogene Augencreme entstanden ist. Danach werden die Spritzen getrennt. Die Spritze mit der Creme wird mit einem weiteren Verschlusskonus verschlossen und kann nach entsprechender Kennzeichnung so abgegeben werden. Eine Abfüllung in eine sterile Augensalbentube ist ebenfalls möglich. Die Aufbrauchsfrist beträgt vier Wochen.

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