Auf den Geschmack gekommen |
Ob der Bärlauch (Allium ursinum) aus der Familie der Lauchgewächse seinen Namen erhalten hat, weil sich Bären nach ihrem Winterschlaf gerne mit dem würzigen Kraut gestärkt haben oder weil viele kräftige und heilsame Pflanzen nach dem starken Tier benannt wurden (wie Bärlapp, Bärentrauben) – das sei dahingestellt. Zum innerlichen Frühjahrsputz eignet sich der wilde Knoblauch allemal.
Gesundheit: Neben einer guten Portion Vitamin C, Mineralien und Eisen punktet Bärlauch vor allem aufgrund seiner sekundären Pflanzenstoffe wie schwefelhaltige ätherischen Öle (etwa Allicin) und Senfölglykoside. So soll Bärlauch nicht nur ein guter Tipp gegen Frühjahrsmüdigkeit sein, sondern auch verdauungs- und appetitanregend wirken. Herz und Immunsystem könnten ebenfalls profitieren aufgrund gefäßreinigender, blutdruckregulierender, antibakterieller und fungizider Effekte.
Bärlauch findet man an (halb-)schattigen, feuchten und nährstoffreichen Standorten – an Wäldern, Wiesen und Bachläufen. Meist werden die Blätter verzehrt, aber auch die Blüten sind gesunde essbare Dekoration. / Foto: Adobe Stock/jacinda richman
Geschmack und Verwendung: Der auch als wilder Knoblauch bezeichnete Bärlauch schmeckt intensiv knoblauchartig. Die Pflanze kann von Kopf bis Fuß verwendet werden: Von März bis April werden die würzigen Blätter geerntet, die dann Salate, Suppen, Pasta-Gerichte, Dips und Kräuterbutter verfeinern dürfen. In Ölen, Pestos oder Kräutersalz lässt sich die kurze Bärlauch-Saison ein wenig konservieren. Ab der Blütezeit lässt das Aroma der Blätter nach. Die Blüten werden dann als Knospen oder schon geöffnet zur essbaren Dekoration auf dem Teller. Die länglichen kleinen Wurzeln können dann abschließend wie Knoblauch verwendet werden – oder man lässt diese für das nächste Jahr einfach stehen.
Sicherheit: Durch seine sternenförmigen Einzelblüten ist eine Verwechslung mit giftigen Pflanzen in der Blühzeit kaum möglich. Vorher jedoch besteht vor allem zu Maiglöckchen und Herbstzeitlose Verwechslungsgefahr. Diese versprühen zwar keinen Knoblauchduft. Wenn sie aber in der Nähe von Bärlauch-Pflanzen stehen, sind Duftunterschiede manchmal schwer zu identifizieren. Wer Bärlauch-Blätter sammelt, sollte eine gute Pflanzenkenntnis besitzen. Für alle anderen ist es ratsam, den Bärlauch lieber auf dem Wochenmarkt einzukaufen oder im heimischen Kräutergarten zu ernten.
Essbare Blüten peppen Mahlzeiten optisch, kulinarisch sowie gesundheitlich auf. Von Bärlauch, Borretsch, Gänseblümchen, Holunder, Kapuzinerkresse über Lavendel bis hin zu Ringelblume, Rosmarin, Veilchen und Zucchiniblüten ist vom Frühjahr bis Herbst eine bunte Vielfalt gegeben. Auch für die Blüten gilt: Nur diejenigen wandern in die Ernteschale, die man eindeutig zuordnen kann.