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Angeborene Herzfehler

Aufmerksamkeit für spezielle Herzen

Kinder mit angeborenen Herzfehlern erreichen heute aufgrund des medizinischen Fortschritts fast immer das Erwachsenenalter und haben eine gute Lebensqualität. Doch auch, wenn der Defekt repariert ist, bleiben sie chronisch herzkrank. Eine Nachsorge in einem spezialisierten Zentrum ist für sie essenziell.
Wiebke Gaaz
19.03.2024  08:30 Uhr

Probleme im Langzeitverlauf

Ein zunehmendes Problem im Langzeitverlauf nach der Operation eines angeborenen Herzfehlers stellen Herzrhythmusstörungen dar. Diese schränken häufig die Lebensqualität der Patienten ein und sind in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich. Sie entstehen beispielsweise durch die chronische Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff oder sind unvermeidbare Folge der korrigierenden Operation. Dabei kann der Sinusknoten als Taktgeber in Mitleidenschaft gezogen werden oder es entstehen schnelle kreisende Erregungen (Tachykardie) um eine Narbe am Herzen. Die schnellen Herzschlagfolgen aus den Herzvorhöfen werden von Patienten als Herzrasen wahrgenommen und können eine Frequenz von über 200 Schlägen pro Minute erreichen. Aber auch Bradykardien mit Frequenzen unter 40 Schlägen pro Minute können auftreten.

Es ist für Patienten mit angeborenem Herzfehler wichtig, dass sie ihren Herzrhythmus in regelmäßigen Abständen in einem spezialisierten Zentrum anhand von EKG- oder Langzeit-EKG-Untersuchungen überprüfen lassen. Die Behandlung mit Antiarrhythmika ist zwar eine Option, aber häufig über einen längeren Zeitraum nicht effektiv und hat Nebenwirkungen, die sich negativ auf die Pumpleistung des Herzens auswirken können. Daher wird bei Tachykardien häufiger eine Katheterablation (Verödung) durchgeführt, die die Rhythmusstörung in den meisten Fällen erfolgreich beseitigt. Patienten mit Vorhofflattern oder -flimmern und insbesondere solche mit einer künstlichen Herzklappe benötigen häufig blutverdünnende Medikamente, um das Risiko eines Blutgerinnsels und eines Schlaganfalls zu minimieren. Manchmal ist das Einsetzen eines Defibrillators erforderlich (bei Bradykardien eines Herzschrittmachers).

Ist das Herz dauerhaft damit beschäftigt, eine Schwachstelle zu kompensieren, kommt es zu einer kontinuierlichen Überlastung und letztlich zu einer Herzinsuffizienz. Auch dies ist eine häufige Spätkomplikation bei Menschen mit AHF. Diese spüren allerdings, anders als ältere Menschen mit einer erworbenen Herzinsuffizienz, kaum Symptome, da sie Einschränkungen der Leistungsfähigkeit gewohnt sind. Die Behandlung einer Herzinsuffizienz bei AHF erfordert besondere Fachkenntnisse. Die medikamentöse Therapie orientiert sich an den Empfehlungen für die erworbene Herzinsuffizienz.

Am Herzen operierte Patienten haben zudem grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für eine infektiöse Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut). Auch in der Allgemeinbevölkerung nimmt die Inzidenz weiter zu, die Mortalität liegt zwischen 10 und 20 Prozent. Symptome wie Fieber, Nachtschweiß und Abgeschlagenheit, die länger als ein paar Tage anhalten, müssen daher unbedingt abgeklärt werden. Patienten sollten auf eine gute Mund- und Zahnhygiene achten und auf Tätowierungen und Piercings verzichten. Ist eine medikamentöse Prophylaxe angezeigt, beispielsweise vor Eingriffen im Bereich der Mundhöhle, des Nasen-Rachen-Raumes oder der Atemwege, wird diese bei Erwachsenen mit 2 g Amoxicillin (bei Unverträglichkeit 600 mg Clindamycin) etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Eingriff durchgeführt. Sie ist wichtig bei Patienten mit Klappenersatz oder schon einmal überstandener Endokarditis.

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