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Trocken und gereizt

Augen im Stress

Jucken, Brennen, Rötung: Bis zu 17 Prozent der Deutschen leiden unter trockenen, gereizten Augen. Die Apotheke ist bei diesen Beschwerden meist die erste Anlaufstelle. Welche Augentropfen, -gele oder -salben eignen sich für wen und wann sind die Grenzen der Selbstmedikation erreicht?
Verena Schmidt
17.03.2023  15:00 Uhr

Filmbildner bei mäßigen Symptomen

Oberflächenaktive Stoffe, sogenannte Filmbildner, kommen bei leichten bis mäßigen Beschwerden zum Einsatz. Der »Klassiker« ist die Hyaluronsäure (zum Beispiel Artelac® Splash, Biolan®/-Gel, Comfort Shield®, Hylo Comod®, Hyabak® und Vismed®; in Kombination mit reizlinderndem Ectoin zum Beispiel in Hylo Dual®, Dr. Theiss Hydro med Green, Vividrin® ectoin®) – ihre langen Molekülketten zeigen ein gutes Wasserbindungsvermögen und haften gut auf der Augenoberfläche. Ein Vergleich der verschiedenen Hyaluron-Präparate ist nicht einfach: Entscheidend für die Effektivität sind die Kettenlänge der eingesetzten Hyaluronsäure und die Viskosität der Zubereitung. Je viskoser die Flüssigkeit und je länger die Molekülketten, desto intensiver die Wirkung. Allerdings liefern viele Hersteller lediglich Informationen zur Konzentration der Hyaluronsäure im Präparat.

Polymere wie Polyvinylalkohol (wie Lacrimal®, Liquifilm®/-O.K.) und Polyvinylpyrrolidon/Povidon (wie Lac-Ophthal®, Oculotect®, Protagent®, Vidisept®) haben ebenfalls ein gutes Wasserbindungsvermögen. Sie sind allerdings nicht besonders viskos und verbleiben auch nicht allzu lange im Auge. Sie eignen sich für eine eher seltene Anwendung bei leichteren Beschwerden. Präparate mit Cellulose-Derivaten wie Hypromellose (zum Beispiel Artelac®, Berberil® DryEye, Genteal®, Sic-Ophtal®) oder Carmellose (wie Cellufresh®, Celluvisc®) sind viskoser als solche mit Polyvinylalkohol und Povidon und wirken daher länger am Auge. Sie sind auch für etwas stärkere Beschwerden geeignet.

Das gilt auch für Präparate wie Optive® oder Optive® Plus: Diese enthalten neben dem Filmbildner Carmellose die osmoprotektiven Substanzen Erythritol und Levocarnitin, die das osmotische Gleichgewicht im Auge wiederherstellen und so die Hornhaut-Epithelzellen schützen sollen. Präparate mit Hydroxypropyl-Guar (in Kombipräparaten wie Systane® Balance, Complete, Ultra) bilden im Auge ein Mucin-artiges Gel. Die Flüssigkeit wird nach dem Eintropfen ins Auge gelartig, ohne jedoch die Sicht relevant zu beeinträchtigen.

Kombinationen von Hyaluronsäure und dem reizlindernden Dexpanthenol (wie Bepanthen® Augentropfen, Hylo Care®) oder Polyvinylalkohol und Dexpanthenol (wie Dispatenol®, Siccaprotect®) stuft die Zeitschrift »Stiftung Warentest« als »mit Einschränkung geeignet« ein. Ob der Zusatz von Dexpanthenol die Wirksamkeit des Filmbildners noch verbessert – wie es die Hersteller nahelegen –, sei nicht ausreichend nachgewiesen, so die Begründung. Kombinationen von Filmbildnern mit Pflanzenextrakten wie Augentrost (wie Herba-Vision®, Hylo Fresh®) sind aufgrund eines Mangels an Studiendaten laut Stiftung Warentest »wenig geeignet«.

Bei stärker ausgeprägten Beschwerden eignen sich noch höher viskose Augengele mit Carbomer (wie Lac®-Ophthal® Gel, Liquigel®, Siccapos® Gel, Thilo-Tears® Gel, Vidisic®, Visc-Ophthal®, Visco Vision®). Sie haften länger auf der Augenoberfläche, müssen also auch seltener angewendet werden als die dünnflüssigeren Augentropfen. Ein Nachteil ist allerdings, dass sich die Gele langsamer im Auge verteilen und Schlieren bilden, die die Sicht längere Zeit beeinträchtigen können. Viskose Augengele sind daher vor allem für die Anwendung zur Nacht geeignet.

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