Bekommen Betroffene ihre Beschwerden mit Tränenersatzmitteln und Lidrandpflege nicht in den Griff, hat der Augenarzt weitergehende Therapiemöglichkeiten. Er kann beispielsweise die Tränenpünktchen, also die Kanäle, durch die die Tränenflüssigkeit abläuft, mit winzigen Kunststoff-Stopfen (Punctum Plugs) verschließen. Die Tränenflüssigkeit kann dann nicht mehr abfließen und »staut« sich im Auge. Auch eine lokale Immunsuppression durch Augentropfen mit Glucocorticoiden, Ciclosporin A oder dem Wirkstoff Liftegrast ist möglich. Eine Tränenstimulation kann laut Leitlinie lokal über Ciclosporin oder systemisch mit Pilocarpin-Analoga erreicht werden. Serumaugentropfen, die in der Regel aus dem eigenen Blut des Patienten hergestellt werden, kommen bei schweren Krankheitsbildern wie dem Sjögren-Syndrom, HIV-Infektion, Tumorerkrankungen oder Abstoßungsreaktionen nach Stammzelltransplantationen zum Einsatz.