Wieder frei durchatmen |
Verstärktes Wachstum
Neben einer erblichen Veranlagung und anatomischen Besonderheiten wie einer krummen Nasenscheidewand scheinen insbesondere chronische Entzündungen der Nasenschleimhaut (etwa durch Allergien) sowie dauerhafte oder immer wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündungen das Polypenwachstum anzuregen. Umgekehrt fördern Polypen durch die eingeschränkte Belüftung ihrerseits Nasennebenhöhlenentzündungen. Eine Art Ping-Pong-Effekt entsteht. Behandelt wird die Erkrankung zum Beispiel mit glucocorticoidhaltigen Nasensprays, die in diesem Fall der Verschreibungspflicht unterliegen. In vielen Fällen ist das operative Entfernen der Polypen die beste Therapie.
Vergrößerte Rachenmandel
Polypen sollten nicht mit einer vergrößerten Rachenmandel (adenoide Rachenmandelhyperplasie) verwechselt werden. Die Rachenmandel ist ein wichtiges Immunorgan mit Sitz im Nasenrachenraum. Bei einem akuten Infekt schwillt sie an. Das ist nicht weiter besorgniserregend, sondern kennzeichnet lediglich ihre aktive Auseinandersetzung mit dem eingedrungenen Krankheitserreger. Besonders in den ersten Lebensjahren wird das Immunsystem ordentlich auf Trab gehalten. Während dieser spezifischen Lernphase kann die kindliche Rachenmandel sich so weit vergrößern, dass sie die hintere Nasenöffnung zum Rachen hin blockiert und so zu einer erschwerten Atmung führt. Sie verschließt zudem häufig den Eingang zur Eustachischen Röhre, die den Druckausgleich zwischen Ohr und Rachenraum vermittelt. Betroffene Kinder atmen verstärkt durch den Mund, schnarchen und entwickeln häufiger eine Mittelohrentzündung. Außerdem hören sie schlechter, was die Sprachentwicklung negativ beeinflussen kann.
Die Rhinitis sicca, wie eine krankhaft trockene Nasenschleimhaut genannt wird, kann in verschiedenen Ausprägungen vorkommen. Typisch ist das Empfinden, nicht richtig durch die Nase atmen zu können (trockener Schnupfen). Die Schleimhaut fühlt sich wund an, brennt und juckt häufig. Weiterhin können Geruchs- und Geschmackssinn beeinträchtigt sein.
Die Bildung des Nasensekrets ist aus dem Gleichgewicht geraten. Das zunehmend flüssigkeitsarme und sehr zähe Sekret trocknet ein und lässt bisweilen schmerzhafte Krusten und Borken entstehen. Die trockene Schleimhaut reißt dann leicht ein und führt häufig zu unangenehmem Nasenbluten.
Trockenheit bekämpfen
Die Ursachen einer Rhinitis sicca sind ebenso vielfältig wie das Erscheinungsbild. Sie kann das Ergebnis einer missbräuchlichen Anwendung abschwellender Nasentropfen sein, als Nebenwirkung einer Arzneimitteltherapie mit Betablockern oder ACE-Hemmern auftreten oder sich aus einer viralen oder allergischen Rhinitis heraus entwickeln. Als Trigger gelten außerdem trockene Heizungsluft, Stäube, Zigarettenrauch sowie reizende Dämpfe.
Die konsequente Pflege der Schleimhaut und regelmäßiges sanftes Entfernen der Verkrustungen sind hier das A und O der Behandlung. PTA und Apotheker können ihren Patienten zu hydratisierenden Nasensalben, -sprays oder -tropfen mit isotoner Kochsalz- oder Meersalzlösung (wie Olynth® salin, Nisita®, Bepanthen® Meerwasser-Nasenspray), Hyaluronsäure (wie in hysan® Hyaluronspray) oder wundheilungsförderndem Dexpanthenol (zum Beispiel Bepanthen® Augen- und Nasensalbe) raten. Auch eine Mischung aus Mineralsalzen und ätherischen Ölen (wie in Emser® Nasensalbe sensitiv) lindert die Beschwerden einer trockenen Nase. Verkrustungen lassen sich gut und vor allem sanft mit Nasenspülungen lösen (wie Wick® VapoSpray isotonisch, Emser® Nasenspülsalz, Nasendusche). Ein zusätzliches Plus an Pflege liefern Nasenöle auf Basis von Erdnussöl (wie Coldastop® mit Vitamin A und E) oder Sesamöl (Gelositin®, Nozoil® mit Vitamin E). /
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Nasenspülungen werden bei trockener Nase eingesetzt, sie helfen aber auch bei verstopfter Nase bei einer Erkältung sowie bei Heuschnupfen. Zur Spülung verwendet man isotone oder leicht hypertone Salzlösungen mit neutralem oder leicht alkalischem pH-Wert. Zum Zuführen der auf Körpertemperatur erwärmten Lösung in die Nase werden heute meist Nasenduschen aus Plastik verwendet. Der Anwender schließt mit dem Zeigefinger ein entsprechendes Loch im Verschlussdeckel. Gleichzeitig drückt er das quetschbare Plastikgefäß und erhöht dadurch den Druck der austretenden Lösung. Während der Spülung dreht der Patient den Kopf zur Seite und beugt sich über ein Waschbecken, öffnet den Mund weit und setzt das Nasenansatzstück des Gefäßes an ein Nasenloch. Die Lösung soll die Nasenscheidewand umspülen und wieder aus dem anderen Nasenloch herausfließen. Der Patient sollte dabei nicht schlucken, fließt etwas Lösung in den Rachen, kann er diese ausspucken.