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Atemprobleme

Wenn Babys schlecht Luft bekommen

Vorsicht mit ätherischen Ölen

Vorsicht mit ätherischen Ölen

Ätherische Öle sollten bei Babys unter sechs Monaten möglichst zurückhaltend zum Einsatz kommen. Absolut tabu für Babys und Kleinkinder sind Kampfer- und Menthol-haltige Präparate, da sie gefährliche Kehlkopfkrämpfe auslösen können. Speziell für Babys zugelassene Präparate wie Babix® dürfen Eltern bei Kindern unter zwei Jahren nur auf das untere Ende der Kleidung oder des Schlafsacks tropfen, laut Hersteller drei- bis fünfmal täglich ein bis drei Tropfen. Kinder mit Asthma, einem Pseudokrupp-Anfall oder ausgeprägter Überempfindlichkeit der Atemwege dürfen gar keine ätherischen Öle inhalieren, da die Schleimhäute noch stärker anschwellen können.

 

Breitet sich ein Atemwegsinfekt bis auf den Kehlkopf aus, schwellen die Schleimhäute unterhalb der Stimmbänder oft so stark an, dass sie die Luftwege einengen. Diese auch Pseudokrupp genannte Erkrankung (Fach­begriff akute stenosierende Laryngotracheitis) tritt vor allem bei Babys und Kindern bis fünf Jahren auf. Klassischer Krupp-Husten hingegen wird durch Diphtherie-Bakterien ausgelöst und kommt heute dank flächendeckender Impfungen kaum noch vor.

 

Ein typischer Pseudokrupp-Anfall tritt plötzlich auf, meist abends oder nachts, da zu diesem Zeitpunkt der Cortisol-Spiegel im Körper abfällt. Fast immer geht eine Infektion der oberen Atemwege wie eine Erkältung dem Anfall voraus. Typische Symptome sind bellender, blechern klingender Husten und Heiserkeit, jedoch in der Regel kein oder nur leichtes Fieber.

Richtig Inhalieren mit Babys

Ein Pseudokrupp-Anfall verursacht immer akute Atemnot und möglicherweise pfeifende Geräusche beim Einatmen. So schwer es ist: Die Eltern sollten selbst Ruhe bewahren, damit sie das Kind beruhigen können. Da kalte Luft beim Abschwellen der Atemwege hilft, können sie ihr Kind entweder warm einpacken und sich gemeinsam ans offene Fenster stellen oder alternativ im Bad bei geöffnetem Fenster die heiße Dusche aufdrehen. Denn auch Feuchtigkeit beruhigt die Schleimhaut.

 

Beim ersten Anfall sollten sich die Eltern von einem Notarzt am Telefon anleiten lassen, wie sie sich am besten verhalten. Die meisten Pseudokrupp-Anfälle sind harmlos und klingen von allein ab. Lässt die Atemnot nach einigen Minuten nicht nach, färbt sich das Gesicht des Kinden blass oder gar bläulich, sinkt die Haut über den Schlüsselbeinen und zwischen den Rippen beim Einatmen ein oder bekommt es hohes Fieber, sollten die Eltern immer den Notarzt rufen.

Notfallmedikamente parat

War der Pseudokrupp-Anfall nur leicht, sollten die Eltern sich am nächsten Tag vom Arzt für den Notfall Corticoid-haltige Suppositorien oder Rektalkapseln mit Prednison (Rectodelt®) oder Prednisolon (Klismacort®, Infectocortikrupp®) verschreiben lassen. Häufig kommt es in der folgenden Nacht zu einem erneuten Anfall. Vorsorglich sollten die Eltern das Kinderschlafzimmer gut lüften und nasse Tücher aufhängen.

 

Corticoide wirken erst nach etwa einer halben Stunde, sofort hingegen die Inhalation von Adrenalin (auch Epinephrin genannt, in Infectokrupp Inhal®), das bei schwerer Atemnot zum Einsatz kommt. Auch diese Inhalationslösungen samt Vernebler kann der Arzt Säuglingen ab sechs Monaten prophylaktisch verschreiben. Allerdings sollten die Eltern genau wissen, wie sie das Gerät handhaben müssen (siehe Kasten). Bei der Abgabe in der Apotheke sollten PTA oder Apotheker die Anwendung erklären, damit die Eltern im Notfall schnell und ruhig reagieren können. Bei einem Pseudokrupp-Anfall unwirksam sind schleimlösende Hustenmittel und Asthma-Sprays. Antitussiva gelten nur bedingt als sinnvoll.

 

Entzündungen des Kehldeckels (Epiglottitis) mit lebensbedrohlicher Atemnot sind mittlerweile eine Seltenheit. Auslöser sind vor allem Haemophilus-influenzae-Bakterien vom Typ B, gegen die nach STIKO-Empfehlung alle Säuglinge geimpft werden. Im Gegensatz zum Pseudokrupp tritt hier auch hohes Fieber auf. Bei Verdacht auf Epiglottitis müssen die Eltern das Kind sofort ins Krankenhaus bringen, wo es in der Regel intubiert wird.

Die ganze Familie impfen

Ebenfalls ein Fall für den Notarzt ist Keuchhusten (Pertussis) bei Kindern unter einem Jahr. Bei Babys führt die Infektion mit dem Bakterium Bordetella pertussis zu gefährlichen Atempausen und nicht zu den typischen, Stakkato-ähnlichen Hustenanfällen wie bei älteren Kindern. Der Arzt behandelt Keuchhusten mit Antibiotika wie Erythromycin. Die gängigen Hustenmittel helfen dagegen kaum gegen die quälenden Hustenkrämpfe.

 

In der Regel dauern Keuchhusten-Infektionen einige Wochen und die Erkrankten können über lange Zeit die Menschen ihrer Umgebung anstecken. Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen erzeugt die vorangegangene Infektion der Mutter keinen Nestschutz für das Baby. Dabei gilt: Die Erkrankung ist umso gefährlicher, je jünger der Säugling ist. Da Säuglinge erst ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden können, sollten alle Menschen im Umfeld eines Neugeborenen wie Eltern, Großeltern und Geschwister gegen Pertussis geimpft sein. Bei Kontakt mit einem Infizierten erhält der Säugling häufig prophylaktisch Antibiotika, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.

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