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Spinnenphobie

Behutsam mit dem Objekt der Angst konfrontieren

Rund 5 Prozent der Bevölkerung haben eine pathologische Angst vor Spinnen, medizinisch als Arachnophobie bezeichnet. Ihren Alltag schränkt das meist nicht wesentlich ein. Wenn doch, ist eine kognitive Verhaltenstherapie die Behandlung der Wahl.
Barbara Erbe
25.03.2025  08:30 Uhr
Behutsam mit dem Objekt der Angst konfrontieren

Es seien uralte entwicklungsgeschichtliche Muster, die der Spinnenangst – altgriechisch Arachnophobie – zugrunde liegen, erklärt Professor Dr. Katharina Domschke, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg. »Unsere Urahnen hatten tatsächlich mit giftigen und auch lebensbedrohlichen Spinnen zu tun. Angst als unser körpereigenes Alarmsystem hat vor diesen Spinnen gewarnt, zur Vorsicht beziehungsweise zur Flucht geraten und damit das Überleben gesichert.«

Entsprechend hätten spinnenängstliche Urahnen eher überlebt und ihren Gen- und Erfahrungspool »sozusagen mit dem Fingerabdruck der giftigen Spinne im Gefahr-Gedächtnis« an die Nachkommen weitergegeben, erläutert Domschke im Gespräch mit PTA-Forum. Deshalb können Spinnen auch heute noch, selbst wenn es sich um völlig harmlose Hausspinnen oder Weberknechte handelt, Angst auslösen. »Dazu kommt, dass wir Ängste auch durch Imitation lernen«, erläutert die Psychiaterin, die gerade das »Alphabet der Angst«, ein Buch über 200 verschiedene Aspekte von Angst (siehe Kasten), veröffentlicht hat. »Wenn sich also ein Elternteil vor dem Kind einer Spinne gegenüber als sehr schreckhaft zeigt, wird das Kind wahrscheinlich auch Angst vor Spinnen entwickeln.«

Angst- und Vermeidung

Von einer Phobie sprechen Fachleute, wenn die empfundene Angst vor einem bestimmten Objekt – in diesem Fall vor Spinnen – deutlich über das Ausmaß der tatsächlichen Bedrohung hinausgeht, also völlig unverhältnismäßig ist. Betroffene vermeiden aktiv Situationen, die sie in Kontakt mit Spinnen bringen könnten, oder ertragen solche Situationen nur unter starker Furcht. Ein solches Angst- und Vermeidungsverhalten kann den sozialen und beruflichen Alltag mitunter stark beeinträchtigen. »Stellen Sie sich eine Patientin vor, die in einem Haus am Waldrand lebt und wegen einer Spinnenphobie nicht lüften kann«, nennt Domschke ein Beispiel.

Die Spinnenphobie ist eine sogenannte spezifische Phobie. Das heißt, die anhaltende, intensive und irrationale Angst bezieht sich auf bestimmte Situationen, Umstände, Gegenstände oder eben Lebewesen. Häufig kommt zu dieser Angst noch Ekel vor dem Tier hinzu. Mit einer Prävalenz von 5 Prozent gehört die Spinnenphobie zu den häufigsten Phobien in Deutschland. Insgesamt registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2023 bei 13,1 Prozent der Erwachsenen eine auffällige Belastung durch Angstsymptome. Mit 15 Prozent waren Frauen häufiger betroffen als Männer (11 Prozent).

Insgesamt gehört die Spinnenphobie zu den weniger schwerwiegenden Phobien. Zum einen liegt das daran, dass es für die meisten Leute relativ einfach ist, Spinnen im Alltag aus dem Weg zu gehen, und dass ein gewisser Ekel vor Spinnen durchaus verbreitet ist, sodass eine Phobie nicht so schnell auffällt. Zum anderen sei die Spinnenphobie relativ einfach zu behandeln, betont Domschke.

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