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NSAR

Bei Arthroseschmerzen liegen Topika vor Oralia

Bei der Behandlung von Arthroseschmerzen punkten topische Präparate im Vergleich zu oral eingenommenen Analgetika – wenn sie rechtzeitig und richtig angewendet werden. Damit eine Schmerzsalbe möglichst tief zu den betroffenen Strukturen vordringen kann, ist vor allem deren Galenik entscheidend.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 12.09.2024  08:00 Uhr
Bei Arthroseschmerzen liegen Topika vor Oralia

»Gern etwas zum Einreiben«: Das verlangen nicht selten Patienten mit Schmerz- und Entzündungszuständen am Muskel- und Skelettapparat etwa infolge einer Arthrose oder nach stumpfen Sportverletzungen. Und tatsächlich sind topisch applizierte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen und Co. eine effektive und verträgliche Behandlungsoption, vor allem in der Selbstmedikation – umso mehr, desto früher sie angewendet werden.

So sprechen sich verschiedene nationale und internationale Leitlinien etwa zur Kniearthrose für die Lokaltherapie als frühe Option aus, wenn die Gelenkschmerzen geringfügig bis moderat sind. Die gerade aktualisierte S2k-Leitlinie zur Gonarthrose der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie formuliert es so: »Die topische Applikation von nicht steroidalen Antirheumatika bei Gonarthrose sollte vor deren oralen Anwendung zur Analgesie und Funktionsverbesserung erfolgen.«

Über Wirksamkeit und Sicherheit topisch applizierter NSAR bei Arthrose informiert auch die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft. Pharmakokinetische Daten belegten eine Anreicherung von NSAR in intraartikulären Strukturen, die zum Schmerz beitragen. Vor allem an den Extremitäten mit seinen oberflächennahen Gelenken wie an Hand oder Knie könne eine Salbentherapie Schmerzlinderung und Bewegungsverbesserung bringen.

Externa sind magenschonend

Laut Leitlinienexperten liegt der große Pluspunkt von Topika darin, dass systemische Nebenwirkungen vermieden werden können. »Die Verwendung von Topika bietet eine einfache Möglichkeit, das Risiko vor allem von gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Sodbrennen oder Magenulzera kleinzuhalten.« In der Tat: NSAR in Form von Oralia bringen gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken mit sich. Zur Risikominderung setzen daher viele Leitlinien zunächst auf topische Formulierungen. Bei lokaler Anwendung sind die systemisch erreichbaren Konzentrationen niedrig und liegen im Bereich von bis zu 10 Prozent der Werte nach oraler Gabe.

Systemische Nebenwirkungen treten laut einem Review aus dem Jahr 2019 nach topischer NSAR-Anwendung nicht häufiger auf als unter Placebo. Lokale unerwünschte Wirkungen äußern sich vor allem als Hautirritationen wie Trockenheit, Kontaktdermatitis, Juckreiz und unter Ketoprofen selten auch als Photodermatitis. Letzteres war übrigens der Grund, die Substanz der Verschreibungspflicht zu unterstellen.

Forschende sind 2017 bei einem Überblick aller Cochrane-Reviews zu topischen Analgetika bei akuten und chronischen Schmerzen zu dem Schluss gekommen, dass es gute Evidenz für topische Diclofenac- und Ketoprofen-Arzneimittel bei akuten Schmerzen gebe, es allerdings auf die genaue Formulierung der einzelnen Präparate ankomme. Eine Metaanalyse mit 43 Studien aus dem »British Journal of Sports Medicine« aus dem Jahr 2018 besagt, dass durch ein Diclofenac-Pflaster der beste analgetische Effekt erzielt werden konnte, gefolgt von Gelen mit Ibuprofen, Piroxicam, Diclofenac und Ketoprofen. Die stärkste funktionsverbessernde Wirkung dabei hatte Piroxicam. Klinische Studien, die die einzelnen NSAR miteinander vergleichen, gibt es nicht.

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