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Frauenleiden

Bei Blasenentzündung nicht automatisch Antibiotika

Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm. Betroffene suchen daher meist unverzüglich Rat in der Apotheke. Ob eine Selbstbehandlung vertretbar ist, können PTA und Apotheker anhand einiger Punkte schnell herausfinden.
AutorKontaktAnnette Immel-Sehr
Datum 13.05.2020  13:00 Uhr
Bei Blasenentzündung nicht automatisch Antibiotika

Unter dem Begriff »Harnwegsinfekt« fassen Mediziner eine Reihe von Entzündungen zusammen, die die Harnwege betreffen. Dazu zählen neben der Blasenentzündung (Zystitis), die Infektion der Prostata und Samenblasen beim Mann sowie Infekte der Niere und Harnleiter. Am häufigsten tritt eine Blasenentzündung auf. Sie wird meist von Escherichia coli-Bakterien aus dem Darm verursacht, die über die Harnröhre aufsteigen und sich auf der Schleimhaut der Blase niederlassen.

Dass die Blasenentzündung ein typisches Frauenleiden ist, hat anatomische Gründe. Die Harnröhre der Frau ist viel kürzer als beim Mann und macht es Bakterien relativ einfach, in die Blase zu gelangen. Zudem liegt die Öffnung der Harnröhre näher am Darmausgang, was den Weg der Bakterien ebenfalls abkürzt. Etwa zehn von 100 Frauen bekommen mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Ab den Wechseljahren werden Blasenentzündungen stetig häufiger, bis sie im Alter wieder zurückgehen. Harnwegsinfektionen sind aber auch bei Kindern keine Seltenheit. Im ersten Lebensjahr sind die Jungen noch etwas häufiger betroffen, ab dann die Mädchen.

Die typischen Symptome einer Blasenentzündung sind akute Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger und/oder plötzlicher Harndrang, der zu unfreiwilligem Harnabgang führt. Klassisch sind zudem Schmerzen oberhalb des Schambeins. Der Urin kann trübe sein und auffällig riechen. Sind die Schmerzen im Bereich der Nieren (Flankenschmerz) lokalisiert, gehen sie mit Fieber einher oder tritt Blut im Urin auf, sollten Patienten dringend einen Arzt aufsuchen. Denn in diesem Fall ist möglicherweise die Niere beteiligt und dies sollte zügig behandelt werden.

Eine Blaseninfektion tritt zum Beispiel dann auf, wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind. Bei empfindlichen Menschen genügen schon kalte Füße oder längeres Sitzen auf einer kalten Unterlage. Die Kälte verringert die Durchblutung im Unterleib. Das schwächt die lokalen Abwehrkräfte. Bei manchen Frauen tritt eine Blasenentzündung häufig in Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr auf. Auch die Anwendung eines Diaphragmas sowie von spermienabtötenden Verhütungscremes erhöhen das Zystitis-Risiko.

Ärzte unterscheiden zwischen »komplizierter« und »unkomplizierter« Blasenentzündung. »Kompliziert« bedeutet nicht, dass die Erkrankung schwer verläuft, sondern dass besondere Aufmerksamkeit nötig ist, da möglicherweise Komplikationen auftreten. Per Definition zählen Blasenentzündungen bei Kindern, Männern, Schwangeren und Frauen nach der Menopause zu den »komplizierten«. PTA sollten Ratsuchende dieser Gruppen deshalb direkt an den Arzt verweisen. Auch bei anatomischen Anomalien der Harnwege, einer eingeschränkten Funktion der Nieren, Immunsuppression oder Begleiterkrankungen, wie ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus, handelt es sich um eine komplizierte Blasenentzündung.

Umgekehrt gilt eine Zystitis bei Frauen vor den Wechseljahren als unkompliziert, sofern sie nicht schwanger sind und wenn keine anatomischen oder sonstigen Besonderheiten vorliegen.

Die Diagnose Blasenentzündung stellt der Arzt meist aufgrund der vom Patient beschriebenen Beschwerden und des Ergebnisses eines Harnstreifentests. Zeigt der Teststreifen weiße Blutkörperchen, Eiweiß und Nitrit an, so spricht dies für eine bakterielle Entzündung. Weitergehende Untersuchungen sind in der Regel nicht notwendig.

Eine Urinkultur, also das Anzüchten der Keime auf einem Nährboden im Brutschrank, wird nur bei wiederkehrenden Infektionen angelegt, bei Schwangeren oder bei bestimmten Vorerkrankungen. In diesen Fällen ist es wichtig, Art und Anzahl der Bakterien zu kennen, um die Therapie gezielt darauf auszurichten.

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