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Diagnose

Bei Demenz so früh wie möglich handeln

Demenz beginnt schleichend – oft lassen sich die ersten Symptome erst im Nachhinein richtig deuten. Doch obwohl die Wissenschaft heute schon recht gut weiß, welche Veränderungen im Gehirn für die Erkrankung verantwortlich sind, sind die Möglichkeiten der Früherkennung und Therapie bislang begrenzt. Dennoch: Eine möglichst frühe Diagnose hilft.
Clara Wildenrath
04.04.2019  10:05 Uhr

Den Untergang ausschalten

Neuere pharmakologische Strategien zielen darauf ab, nicht nur die Symptome einer Demenz zu beeinflussen, sondern den zugrundeliegenden Nervenzelluntergang zu bremsen. Schätzungsweise etwa 120 Substanzen zur Therapie der Alzheimer-Erkrankung befinden sich derzeit in Entwicklung. So sollen monoklonale Antikörper gegen das Protein Beta-Amyloid den Abbau der Plaques anregen. Erste Vertreter (Gantenerumab, Aducanumab, Crenezumab) sind bereits in klinische Phase-3-Studien eingetreten. Die Ergebnisse überzeugten allerdings nicht immer: Ende Januar beendete der Hersteller Roche vorzeitig die Studie mit Crenezumab, weil es im Vergleich zu Placebo keine signifikant bessere Wirksamkeit zeigte.

Ein weiterer Ansatz liegt in der Entwicklung spezifischer Hemmstoffe, die den Aufbau von Beta-Amyloid verhindern. Aussichtsreichster Kandidat ist hier bisher Elenbecestat, derzeit ebenfalls in Phase-3-Studien getestet. Eine Art Impfstoff gegen die Alzheimer-Erkrankung, der die Ablagerung von Tau-Protein verhindern soll, befindet sich noch in einem früheren Studienstadium.

Einen ganz anderen Weg beschritten australische Wissenschaftler: Sie testeten die Wirkung von Ultraschallwellen auf die Amyloid-Plaques im Gehirn von Alzheimer-Patienten. Bei Mäusen und Schafen konnten sie damit bereits Erfolge erzielen; Ende des Jahres sollen erste Untersuchungen am Menschen beginnen.

Um Demenzen möglichst wirkungsvoll behandeln zu können, ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen – idealerweise schon bevor die ersten Beschwerden auftreten. Auch auf diesem Gebiet hat die Forschung einige Fortschritte zu verzeichnen. So fand eine deutsche Studiengruppe heraus, dass ein Bluttest auf ein kleines Stück Neurofilaments den Ausbruch einer seltenen familiären Form der Alzheimer-Erkrankung schon viele Jahre vor dem Symptombeginn vorhersagen kann. Andere Studien weisen darauf hin, dass möglicherweise auch Depressionen, Schlafstörungen und Schwerhörigkeit ein frühes Zeichen einer Demenz sein oder aber das Risiko einer Erkrankung erhöhen können.

Die Möglichkeiten, einer Demenz vorzubeugen, sind bislang begrenzt. Zwar deuten Studien darauf hin, dass Antidiabetika wie Pioglitazon und Metformin das Erkrankungsrisiko senken können. Offen ist aber noch, ob dies auch für Nicht-Diabetiker zutrifft. Zumindest für vaskuläre Demenzen – die immerhin bei fast jedem zweiten Betroffenen eine gewisse Rolle spielen – gilt: Wer sich gesund ernährt, Sport treibt, Nikotin und zu viel Alkohol meidet und auf ein normales Körpergewicht achtet, tut schon viel, um sein Erkrankungsrisiko zu senken.

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