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Watchful waiting

Bei Mittelohrentzündung nicht gleich Antibiotika

Wenn die Kleinen über Ohrenschmerzen klagen und fiebern, ist häufig eine Mittelohrentzündung der Grund. Früher verschrieb der Arzt zügig Antibiotika, heute ist man zurückhaltender. Die PTA kann besorgten Eltern Ratschläge zur Symptomlinderung und Vorbeugung geben.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 13.11.2020  15:40 Uhr

Schmerzmittel altersgerecht

Ansonsten gilt es, den Verlauf zu beobachten (»watchful waiting«) und die Symptome zu lindern. »Dabei steht eine Behandlung der Schmerzen an erster Stelle«, erklärt der Experte. Dafür sollte die PTA schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ibuprofen in altersgerechter Dosierung, also bis maximal 20 bis 30 mg/kg KG täglich verteilt auf drei bis vier Einzeldosen, bevorzugt empfehlen. Das Analgetikum steht für kleine Kinder als Suppositorium oder Saft zur Verfügung. Als Alternative kann sie Paracetamol bis maximal 60 mg/kg KG täglich in drei bis vier Gaben à 10 bis 15 mg/ kg KG anbieten. Kontraindiziert ist hingegen bei Kindern unter zwölf Jahren die Anwendung von Acetylsalicylsäure. Im Zusammenhang mit einem Infekt kann sonst das – allerdings sehr seltene - Reye-Syndrom entstehen.

Leitlinien raten davon ab, analgetisch-lokalanästhetische Ohrentropfen anzuwenden. Ihre Wirksamkeit ist fraglich, da sie den Ort des Entzündungs- und Schmerzgeschehens durch das intakte Trommelfell gar nicht erreichen. Bei einem verletzten Trommelfell sind die Präparate ohnehin kontraindiziert.

Leiden Kinder begleitend unter einer Rhinosinusitis mit verstopfter Nase, verschaffen abschwellend wirkende Nasentropfen oder -sprays Erleichterung. Die PTA kann ein für das Alter des jeweiligen kleinen Patienten geeignetes Präparat empfehlen. Die Eltern sind darauf hinzuweisen, dass diese Mittel nicht länger als maximal fünf bis sieben Tage zu benutzen sind.

Cave: Die oft geübte Praxis, ätherische Öle auf die Kleidung aufzutropfen oder Brust und Rücken damit einzureiben, um die Nase frei zu bekommen, ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Kleine Patienten unter zwei Jahren reagieren auf zum Teil enthaltenes Menthol oder Campher. Es besteht dann Erstickungsgefahr durch eine reaktive Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur (Glottisödem).

Ansonsten sollte das Kind viel trinken, sich körperlich schonen, bei Fieber helfen kalte Wadenwickel, die Temperatur zu senken. Ohne Frage: Zuwendung tut ohnehin gut und fördert den Heilungsprozess.

Fragen Eltern, ob sie die Kinder mit Hausmitteln wie Zwiebel-Säckchen behandeln können, sollte das Apothekenteam darauf hinweisen, dass Nutzen und Risiken der meisten dieser Maßnahmen nicht ausreichend untersucht sind. Gegebenenfalls richtet man gar mehr Schaden als Nutzen an. So kann das oft als angenehm empfundene Rotlicht möglicherweise dafür sorgen, dass sich anfallendes Sekret mit darin enthaltenen Bakterien erwärmt und schneller verteilt.

Arzneimittel Dosierung
Paracetamol maximal 60 mg/kg KG (=Körpergewicht)/Tag, entspricht drei- bis viermal 10 bis 15 mg/kg KG/Tag
Ibuprofen maximal 20 bis 30 mg/kg KG/Tag, verteilt auf drei bis vier Gaben pro Tag
1. Wahl: Amoxicillin (eventuell kombiniert mit Clavulansäure) 50 mg/kg KG/Tag in zwei bis drei Einzeldosen, sieben Tage lang
2. Wahl: orales Cephalosporin der Gruppe 2, zum Beispiel Cefuroximaxetil 20 bis 30 mg/kg KG/Tag für fünf bis zehn Tage
Bei Allergie gegen Penicilline oder Cephalosporine: Makrolide, zum Beispiel Erythromycin 40 mg/kg KG/Tag über sieben Tage
Dosierungen von Analgetika und Antibiotika bei akuter Mittelohrentzündung gemäß DEGAM-Leitlinie
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