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Bei Mittelohrentzündung nicht gleich Antibiotika

Wenn die Kleinen über Ohrenschmerzen klagen und fiebern, ist häufig eine Mittelohrentzündung der Grund. Früher verschrieb der Arzt zügig Antibiotika, heute ist man zurückhaltender. Die PTA kann besorgten Eltern Ratschläge zur Symptomlinderung und Vorbeugung geben.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 13.11.2020  15:40 Uhr

Immer wieder krank

Erkrankt ein Kind mindestens drei Mal an einer akuten Mittelohrentzündung innerhalb von sechs Monaten oder mindestens vier Mal während der vergangenen zwölf Monate, liegt eine rezidivierende Erkrankungsform vor. Ärzte sollten bei den Betroffenen Allergien sowie Immundefekte ausschließen und prüfen, ob die Kinder gegen Pneumokokken geimpft sind. Die Impfung kann die Anzahl an Infektionen um 10 bis 25 Prozent reduzieren. Eine Vergrößerung der Rachenmandeln (Adenoide) kann ebenfalls die wiederkehrenden Entzündungen verursachen. Zusammen mit den Eltern ist zu klären, ob diese operativ entfernt werden sollen.

Bei komplizierten oder hartnäckigen Mittelohrentzündungen kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt das Trommelfell einschneiden, damit das Sekret besser abfließen kann. Bei Erwachsenen kann dieser kleine Eingriff unter örtlicher Betäubung erfolgen. Bei Kindern ist dafür eine Vollnarkose erforderlich, um absolutes Stillhalten zu gewährleisten. In einigen Fällen reißt das Trommelfell auch von allein ein. Bei einem durchlässigen Trommelfell ist der Hinweis wichtig, dass kein Wasser, etwa beim Duschen, Baden oder Schwimmen, in den Gehörgang geraten darf. Die Verletzung des Trommelfells heilt innerhalb weniger Tage von selbst ab.

Soll das Sekret längere Zeit, etwa bei rezidivierenden Verlaufsformen, ablaufen können, setzen Ärzte ein kleines Kunststoff- oder Metallröhrchen (Paukenröhrchen) in den Schnitt ein. Dadurch wird eine bessere Belüftung des Mittelohrs erzielt. In den meisten Fällen löst sich das Paukenröhrchen nach etwa sechs Monaten von selbst, der Schnitt schließt sich wieder. Ansonsten wird das Röhrchen operativ entfernt.

Vorbeugende Maßnahmen

Einige Faktoren, die das Risiko für eine akute Mittelohrentzündung erhöhen, lassen sich beeinflussen. »Zu den präventiven Maßnahmen gehören Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten, die Gabe von milchsäurebildenden Bakterien, vor allem Lactobacillus- oder Streptococcus-haltige Probiotika, sowie Hinweisen zufolge auch von Propolis«, sagt Waldfahrer.

Auch sollten Tubenbelüftungsstörungen behandelt werden. Dabei ist der Luftdruckausgleich zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum eingeschränkt oder völlig behindert. Als Ursachen kommen Schleimhautschwellungen oder Schleimhautwucherungen im Zusammenhang mit Infekten infrage, betroffene Kinder haben oft vergrößerte Rachenmandeln. Tubenbelüftungsstörungen lassen sich in einigen Fällen durch konservative Maßnahmen wie bestimmte Schluckbewegungen beheben. So hält das Kind beim Valsalva-Manöver bei geschlossenem Mund die Nase zu und versucht, Luft durch die geschlossene Nase auszublasen. Unklar ist der Nutzen einer unterstützenden Therapie mit abschwellenden Nasentropfen, lokaler und/oder systemischer Gabe von Kortikosteroiden, Antihistaminika und mukolytischen Substanzen. Sind vergrößerte Rachenmandeln die Ursache, kann es erforderlich sein, diese operativ zu entfernen, um eine ungehinderte Öffnung der Ohrtrompeten zu ermöglichen.

Weiterhin sollten Eltern ihren Nachwuchs keinem Tabakrauch aussetzen und ihn gegen Pneumokokken impfen lassen. Und noch einen Tipp hat der Experte parat: »Wenn die Kinder vor allem in der Erkältungszeit zwischendurch Xylitol-Kaugummi oder -Lutschtabletten bekommen, wirkt sich das ebenfalls präventiv aus«, weiß der HNO-Arzt. Das Oligosaccharid Xylitol soll das Wachstum von Pneumokokken hemmen und könnte so rezidivierenden Mittelohrentzündungen entgegenwirken. Der präventive Effekt ist aber noch nicht eindeutig belegt. Noch lückenhafter ist der Kenntnisstand bezüglich Vitamin D. Es sei völlig unklar, so der Experte, ob ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für eine Mittelohrentzündung erhöhe und ob die Substitution präventiv wirke.

 

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