Besonderheiten bei der Hautpflege |
Bei dunklem Teint ist die Haut gerade im Winter oft feuchtigkeitsarm. / Foto: Adobe Stock/MariaEugenia
Wie hell oder dunkel die Hautfarbe eines Menschen ausfällt, wird durch das individuelle Mischungsverhältnis der zwei Pigmenttypen Eumelanin (braun bis schwarzes Pigment) und Phäomelanin (rotes bis gelbes Pigment) bestimmt. Je mehr Eumelanin, desto dunkler ist der Teint. Je mehr Phäomelanin, desto rötlicher fällt die Hautfarbe aus. Dazu kommen weitere Faktoren wie die Anordnung der Melanosomen, in denen die Pigmente gebildet, gespeichert und transportiert werden. In dunkler Haut liegen sie gleichmäßiger konzentriert und auch oberhalb der Basalschicht vor, während sie in heller Haut eher in Gruppen vorkommen. Der pH-Wert der Melanosomen liegt bei dunkler Haut nahe am optimalen pH-Wert für die Melaninsynthese, während die Melanosomen heller Haut einen eher sauren pH-Wert aufweisen. Und nicht zuletzt ist der Rezeptor, der den Transport der Melanosomen in die Keratinozyten vermittelt, in dunkler Haut in größerer Zahl vorhanden.
Unterschiede finden sich auch in der Hautstruktur. So ist die Dermis bei dunkler Haut dicker aufgebaut als bei heller Haut. Dies wirkt sich vor allem auf die Hautalterung positiv aus. Sie setzt bei dunklen Hauttypen im Durchschnitt zehn Jahre später ein als bei hellen Hauttypen und tiefe Falten sind seltener.
Die Dicke der Epidermis ist bei allen Hauttypen gleich, allerdings besteht das Stratum corneum bei dunkler Haut aus mehr Schichten und die Barrierefunktion ist mitunter durchlässiger als bei heller Haut. Dunkle Hauttypen neigen deshalb zu einem höheren transepidermalen Wasserverlust und zeigen häufiger Probleme feuchtigkeitsarmer Haut wie Spannungsgefühl, Juckreiz und Schuppenbildung. Besonders im Winter, bei geringer Luftfeuchtigkeit und trockener Heizungsluft, kann das auch optisch sichtbar werden.
In der Pflege profitieren dunkle Hauttypen von öl- beziehungsweise lipidfreien Produkten wie ein Fluid, Serum oder Gel mit hohem Hyaluronsäure-Anteil. Auch Ceramide haben sich als Wirkstoffe bewährt, da sie in der Lage sind, die Hautbarriere zu stärken und damit dem Feuchtigkeitsverlust entgegenzuwirken. Zur Vorsicht sollte bei ölhaltigen Produkten geraten werden. Das liegt in erster Linie daran, dass dunkle Haut häufiger zum fettigen Hauttyp zählt und Akne relativ weit verbreitet ist.
Berichten Kunden von einer Neigung zu unreiner Haut, können Reinigungsprodukte mit Salicylsäure und regelmäßige Peelings vorbeugend wirken. Im Fall einer Akne sollte eine hautärztliche Untersuchung empfohlen werden. Diese klärt, um welche Form der Akne es sich handelt. So gilt es zum Beispiel auszuschließen, dass keine Steroidakne vorliegt. Diese tritt immer wieder nach dem Versuch auf, die Hautfarbe mit topischen Steroiden aufzuhellen.