Besonderheiten bei der Hautpflege |
Die Behandlung der gewöhnlichen Akne (Akne vulgaris) unterscheidet sich nicht zwischen den einzelnen Hauttypen. Jedoch ist bei dunkler Haut eine frühzeitige und ausreichende Entzündungshemmung wichtig, um das Auftreten von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen so gut wie möglich zu vermeiden. Dasselbe gilt auch bei einem atopischen Ekzem. Hyper- und Depigmentierungen infolge von Hautverletzungen und Entzündungen oder in Form eines Melasmas sind bei dunklen Hauttypen insgesamt häufiger als bei hellen Hauttypen. Sie können besonders in der Augenpartie sowie den Mundwinkeln ausgeprägt vorhanden sein, erweisen sich oft als hartnäckig und schwer zu behandeln.
Für die Pflege haben sich Produkte mit Vitamin C, Niacinamid oder Retinol bewährt. Die Wirkstoffe wirken ausgleichend auf den Teint und lassen das Hautbild ebenmäßiger erscheinen. Sind bereits ausgeprägtere Hyperpigmentierungen vorhanden, können Produkte mit Tretinoin oder Azelainsäure helfen. Vorsicht ist bei dermatologischen Verfahren gegen Hyperpigmentierungen wie chemische Peelings, Laserbehandlungen oder die Dermabrasion geboten. Sie können ihrerseits erneute Hyper- und Depigmentierungen auslösen, aber auch zu Verbrennungen oder zur Narbenbildung führen. Die Behandlung gehört deshalb in die Hände erfahrener Dermatologen, die im Umgang mit dunklen Hauttypen geschult sind sowie den Erfolg und mögliche Folgen der Verfahren vorab einschätzen können.
Um einer Verstärkung von Pigmentstörungen vorzubeugen, ist die tägliche Verwendung eines Sonnenschutzpräparates das ganze Jahr über unerlässlich. Dieses schützt auch vor frühzeitiger, lichtbedingter Hautalterung und Sonnenbrand. Gerade Letzterer wird noch immer von vielen Menschen unterschätzt. Mitunter kursiert sogar die Annahme, dunkle Haut sei gegenüber UV-Strahlung unempfindlich. Dass dies nicht richtig ist, konnte vielfach widerlegt werden. Dunkle Hauttypen weisen aufgrund des höheren Anteils an Eumelanin und der höheren Dichte der Epidermis lediglich eine längere Eigenschutzzeit auf. Ist diese überschritten, zeigt sich der Sonnenbrand wie bei hellen Hauttypen mit Überwärmung, Brennen und Schmerzen der betroffenen Bereiche. Nur das deutliche Rot der vom Sonnenbrand geplagten Areale, sticht weniger ins Auge.
Mitunter kann sich ein konsequenter Sonnenschutz auf den Vitamin-D-Spiegel auswirken. Wer das befürchtet, kann seinen Vitamin-D-Spiegel beim Arzt testen lassen und im Bedarfsfall durch ein Vitamin-D-Präparat ausgleichen. Ein Hinweis auf die Möglichkeit einer Hyperpigmentierung oder Verstärkung einer bestehenden Hyperpigmentierung sollte bei der Abgabe von lichtsensibilisierenden Präparaten wie Johanniskraut nicht fehlen. Theoretisch könnte auch bei einem hohen Konsum von Earl-Grey-Tee durch das darin enthaltende Bergamotte-Öl eine Lichtsensibilisierung erfolgen.