Besser Pistazien pur statt Dubai-Schokolade |
Die Pistazie (Pistacia vera) gehört zur Familie der Sumach-Gewächse. Sie ist eine Steinfrucht, weil sie sich aus einer fleischigen Frucht entwickelt und der essbare Teil der Samen im Kern ist. Die essbaren Samen befinden sich in einer harten Schale, die bei Reife im Spätsommer aufspringt. Der Begriff »Nuss« wird im Alltag oft falsch verwendet, weil Pistazien in ihrer Schale an typische Nüsse erinnern – aber botanisch betrachtet gehören sie nicht dazu.
Pistazienbäume wachsen in warmen, trockenen Regionen. Die Ernte erfolgt per Hand oder maschinell durch Schütteln, um die empfindlichen Kerne zu schützen. Nach Entfernung der äußeren Hülle werden die Pistazien getrocknet. Hochwertige Pistazien erkennt man an ihrer grünen Farbe und geöffneten Schale.
Die Pistazie war im Mittelalter in Europa zwar bekannt, aber exotisch und entsprechend teuer. Klöster hatten zwar oft gute Handelsbeziehungen, aber Pistazien waren ein Luxusgut, das meist nur in besonderen Fällen eingesetzt wurde. Aufgrund ihrer verdauungsfördernden Eigenschaften wurden sie bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Zudem galten sie als Kräftigungsmittel für Rekonvaleszente, da sie gesunde Fette und Proteine liefern. Ihre beruhigende Wirkung auf das Nervensystem wurde ebenfalls geschätzt, da sie Stress lindern und die Nerven stärken sollten. Außerdem wurde Pistazien eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben und sie fanden Anwendung bei Atemwegserkrankungen, um die Schleimhäute zu schützen.