Borreliose erkennen |
Bei Verdacht auf eine Borreliose ist es immer ratsam, rasch ärztliche Hilfe zu holen. »Anlaufstelle ist die Hausärztin oder der Hausarzt«, sagt Kristina Huber. Er oder sie wird Betroffene gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen, etwa eine Dermatologin oder einen Neurologen.
»Je früher eine diagnostizierte Borreliose mit Antibiotika behandelt wird, desto besser«, sagt Kristina Huber. So lassen sich schwere Krankheitsverläufe verhindern. In der Regel kommt es mit Antibiotika zu einer vollständigen Genesung.
Oft heißt es, dass man bei einem Aufenthalt im Wald oder auf Wiesen Langärmeliges und lange Hosen tragen soll. Aus Sicht von Frank Erbguth ist das bei hohen Temperaturen im Sommer wenig praktikabel. »Besser ist es, vor dem Aufenthalt im Grünen ein zeckenabwehrendes Mittel auf die Haut aufzutragen.«
»Zusätzlich ist es nach Ausflügen in die Natur wichtig, sich selbst und die Kinder nach Zecken abzusuchen und sie zu entfernen«, rät Kristina Huber. Besonders in Augenschein sollte man dabei die Achselhöhlen, den Kopf und Haaransatz, den Bereich hinter den Ohren, aber auch Kniekehlen und die Leisten nehmen.
Grundsätzlich gilt, dass man Zecken immer so schnell wie möglich entfernen sollte. »Je früher dies nach dem Stich geschieht, desto geringer ist das Risiko für eine Infektion«, sagt Professor Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung.
Und so geht's laut Erbguth richtig mit dem Entfernen der Zecke:
Eine Pinzette oder eine Zeckenkarte nehmen und damit die Zecke an ihrem Kopfbereich nah der Haut greifen. Dann das Tierchen langsam und gerade herausziehen. Die Zecke nicht zerquetschen, da dies das Risiko birgt, dass sie vermehrt Erreger freisetzt. Und auch kein Öl oder Cremes auf die Zecke träufeln – das setzt das Tier womöglich so stark unter Stress, dass es noch mehr Erreger in den Körper abgibt.
Nach dem Herausziehen der Zecke die Einstichstelle sorgfältig desinfizieren. Mitunter bleibt nach dem Herausziehen der Rüssel der Zecke zurück. Dadurch ist es möglich, dass sich die Hautstelle leicht entzündet. Immerhin: Das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, steigt damit aber nicht. Mit der Zeit wird der Stechapparat von der Haut abgestoßen.