Cannabis und das Gehirn |
Verena Schmidt |
19.03.2025 14:00 Uhr |
Einen Grenzwert, wie viel Cannabis zu viel ist, gibt es nicht. Psychosen etwa können schon nach wenigen Malen Rauchen auftreten – wobei auch hier ein regelmäßiger Konsum das Risiko erhöht. Hinzukommen muss auch eine genetische Prädisposition; auch Traumata in der Vergangenheit könnten mitverantwortlich sein.
Eine Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch, dass Hanf-Züchtungen heute einen viel höheren THC-Gehalt haben als noch vor etwa 30 Jahren. In den 1990er-Jahren lag der Gehalt bei 3 bis 4 Prozent, heute sind es zwischen 20 und 30 Prozent. Das erhöht zum einen die Gefahr, abhängig zu werden, und könnte zum anderen auch eine Begründung dafür sein, dass Cannabiskonsum heute häufiger als damals zu Psychosen oder Schizophrenie führt.
Die gute Nachricht: Eine psychotische Störung in Zusammenhang mit Drogenkonsum kann bei Abstinenz innerhalb einiger Wochen komplett ausheilen. Handelt es sich um die erste Episode, verschwinden die Symptome bei mehr als 80 Prozent der Fälle vollständig. Es besteht allerdings lebenslang ein erhöhtes Risiko, bei erneutem Konsum wieder eine Psychose zu erleben. Die Therapie besteht in erster Linie aus einer kognitiven Verhaltenstherapie, diese kann gegebenenfalls medikamentös ergänzt werden. Mittel der Wahl sind atypische Antipsychotika wie Clozapin, Olanzapin, Risperidon, Quetiapin oder Amisulprid.
Erste Anzeichen einer Psychose können sein, dass Denkabläufe, Sprache und Wahrnehmung nicht wie gewohnt funktionieren. Auch Appetitveränderungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Schlafstörungen können mit einer sich entwickelnden Psychose zusammenhängen. Die Wahrnehmung kann sich im weiteren Verlauf verändern. Typisch ist etwa das Gefühl, man werde verfolgt, oder es passieren Dinge, die man nicht erklären kann.
Die Symptome einer Psychose im Detail:
Negativsymptome
Positivsymptome