Corona-Selbsttests kommen |
Spahn sagte außerdem: »Ich gehe davon aus, dass wir schon nächste Woche weitere genehmigen und Sonderzulassungen aussprechen können.« Über die Sonderzulassungen des BfArM können die Heimtests grundsätzlich schneller zur Verfügung stehen als über das reguläre Verfahren. Möglich macht das eine Ausnahmeregelung im Medizinproduktegesetz, die befristete Sonderzulassungen erlaubt, wenn das dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung dient.
Trotz beschleunigter Zulassung betont das BfArM, dass Sorgfalt das oberste Prinzip in den Prüfverfahren sei. Dabei geht es nicht nur das technische Funktionieren des Tests, sondern auch um die Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden kann. Dazu gehört unter anderem auch eine verständliche Bedienungsanleitung, hieß es vorab. Unabhängig von den Sonderzulassungen erwartete das Bundesinstitut auch auf dem regulären Weg weitere Antigen-Tests zur Laienanwendung.
Schnelltests gelten neben den Impfungen als ein wichtiger Baustein bei der Eindämmung der Pandemie. Das Thema hat durch die rasante Ausbreitung der als noch ansteckender geltenden Coronavirus-Variante, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, sowie die erfolgten Öffnungsschritte bei Kitas und Schulen weiter an Bedeutung gewonnen.
Mit Blick auf das weitere Vorgehen hat Spahn in der Corona-Krise eine Kombination aus mehr Schnelltests sowie Selbsttests für jedermann vorgeschlagen. »Es stehen mittlerweile deutlich mehr Schnelltests und nun zusätzlich auch Selbsttests zur Verfügung«, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Darin liege in dieser Phase der Pandemie eine Chance – auch mit ansteckenderen Virusmutationen. »Mit mehr Testen finden wir bisher unentdeckte Infektionen.«
Schnelltests sind bereits seit Anfang Februar zur Anwendung durch geschultes Personal zugelassen. Eingesetzt werden sie unter anderem schon in Pflegeheimen und Kliniken. Auch manche Apotheken bieten den Service an. Geplant ist außerdem ein Angebot zu Gratis-Schnelltests für alle Bürger – etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Spahn hatte diese ursprünglich für den 1. März angekündigt. Nun soll zunächst darüber bei den anstehenden Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie am 3. März gesprochen werden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.