Corona-Selbsttests kommen |
Auch Experten sprechen sich für die Antigentest im Kampf gegen die Pandemie aus. So plädiert die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek dafür, die verschiedenen Test-Tools sinnvoll zu verzahnen. Solche Tests hätten zwei große Vorteile, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast »Coronavirus-Update«: Sie seien schneller als PCR-Tests – »das heißt, sie können viel schneller reagieren« – und es seien mehr Tests möglich – »das heißt, sie können eine viel größere Anzahl durchführen.«
Ciesek sagte weiter: »Diese Kombination machen sie in bestimmten Bereichen des Leben wie in der Schule zu einem sinnvollen Tool, um Infektionsketten schnell zu unterbrechen und die Ausbreitung in der Schule zu vermeiden.« Schnelltests ermöglichten es nicht nur, dass man schnell erkennt, wenn jemand infiziert ist, »sondern vor allen Dingen auch infektiös (ansteckend) ist«. Man müsse daher die Grenzen solcher Tests gut erklären. Grundsätzlich gelte aber: »Jeder richtig Erkannte zählt.«
In Österreich werden zwei Mal wöchentlich alle Schüler und Lehrer getestet. Das habe »sicherlich einen großen Effekt«, sagte Ciesek. »Es gibt Modellierungen, dass eine Testung zwei Mal pro Woche die Anzahl der Ausbrüche um ungefähr 50 Prozent reduzieren können.« Es könne aber auch zu Problemen führen. Bei so vielen Tests gebe es auch falsch positive Befunde. »Wenn das häufiger passiert, dann kann beim Laien auch das Vertrauen in diese Testung verloren gehen.«
Auch Tests für den Hausgebrauch sieht Ciesek positiv. Es aber sei »vernünftig«, dass sie »unter Real-Llife-Bedingungen« geprüft würden, bevor man sie in die Hand von Laien gebe. Viele falsch positive oder falsch negative Ergebnisse könnten »im schlimmsten Fall zu chaotischen Zuständen führen«. Welche Art der Tests am besten für Laien geeignet ist – ob Abstrich aus der vorderen Nase, Speichel- oder Gurgeltest – »da fehlen uns einfach noch gute Untersuchungen«.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.