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Geschützt nach Infektion?

Covid-19 und die Frage der Immunität

Die Frage, wie lange man nach einer Coronavirus-Infektion geschützt ist, dürfte gerade zu den meistgestellten im Zusammenhang mit der Pandemie zählen. Eine klare Antwort darauf kann die Wissenschaft derzeit nicht geben. Nach ernüchternden Studien gab es nun aber auch Ergebnisse, die etwas Grund zur Hoffnung geben. Stark vereinfacht gesagt: Ein längerer Schutz ist zumindest denkbar.
dpa
25.08.2020  15:45 Uhr

Neuinfektionen nicht überraschend

Eckerle: »Wir wissen es von anderen respiratorischen Viren wie Erkältungsviren, dass sie unser Immunsystem immer wieder überlisten und wir uns immer wieder infizieren können.« So sieht es auch der Leiter der medizinischen Virologie der Universität Gießen, John Ziebuhr: »Es ist bekannt, dass die Immunität im Nasen/Rachenbereich nicht besonders langlebig ist«, sagt er.

Beunruhigt sind Eckerle und Ziebuhr nicht. »Die gute Nachricht ist: Der Hongkonger Patient hatte bei der zweiten Infektion keine Symptome, das deutet darauf hin, dass sein Immunsystem den Erreger erkannt und schnell reagiert hat«, sagt Eckerle. Und Ziebuhr: »Beunruhigend wäre es, wenn der Patient beim zweiten Mal sehr schwer erkrankt wäre und Intensivpflege gebraucht hätte.« Das hätte bedeutet, dass die Immunreaktion auf eine erste Infektion die Gefahr für den Patienten bei einer zweiten Infektion erhöht, wie etwa bei Dengue-Fieber.

Die genetisch unterschiedlichen Viren der ersten und zweiten Infektion zeigten lediglich die bekannten regionalen Variationen des Virus, sagt Eckerle, aber keine tiefgreifenden Mutationen. »Glücklicherweise sind Coronaviren eher stabil. Im Moment gibt es keinen Hinweis, dass kleine Veränderungen funktionell einen Unterschied machen, sodass das Immunsystem das Virus nicht mehr erkennt.« Vergleichbar sei dies mit einem Dialekt: »Ob ich etwas auf pfälzisch oder bairisch sage, ändert nichts an der Aussage.«

Nach Angaben von Ziebuhr belegen die neuen Fälle für die Forschung, dass die Immunantwort nicht langlebig ist. »Man darf sich nicht der Hoffnung hingeben, dass das Problem gelöst ist, wenn alle einmal durchgeimpft sind«, sagt er. Man müsse sich darauf einstellen, dass das Virus dauerhaft zirkuliere. Unklar sei noch, inwieweit zum zweiten Mal infizierte Patienten selbst ansteckend waren, sagt Eckerle. Man könne nicht einfach davon ausgehen, dass die einmal Infizierten das Infektionsgeschehen nicht mehr beeinflussen.

Bedeutung der Neuansteckungen für die Impfstoffforschung

Man brauche einen Impfstoff, der eine bessere Immunantwort erzeugt als eine natürliche Infektion, sagt Eckerle. Allerdings sei es sehr wahrscheinlich, dass die Menschen mehrmals geimpft werden müssen, um die nötige Immunität aufzubauen. »Man hofft darauf, dass der Schutz mit jeder Impfstoffgabe besser wird«, sagt Eckerle.

»Die Hoffnung ist, dass die Menschheit durch Impfungen einen gewissen Grad an Immunität erreicht«, sagt Ziebuhr. Diese Immunität werde den Krankheitsverlauf bei einer Infektion deutlich mildern. »Man wird sich mehrmals infizieren können, aber das wird nicht zu schweren Krankheiten führen.« Das sei ähnlich wie bei Grippeviren. Geimpfte erlebten in aller Regel bei einer Infektion einen milderen Verlauf.

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