Das Device muss zum Patienten passen |
Letzteres ist zum Beispiel für die Nutzung von Dosieraerosolen unabdingbar. Der Sprühstoß muss manuell »in den Einatemluftstrom hinein« kurz nach Beginn der Inhalation ausgelöst werden können. Weil Kinder oder geriatrische Patienten diesen Koordinationsaufwand nicht leisten können, behilft man sich etwa mit Spacern.
Neuere Hydrofluoralkane (zur Minimierung von Treibhausgasen) machen ein Schütteln im Vorfeld teilweise unnötig. Davon unbeeinflusst bleibt allerdings der nach wie vor vorhandene »Cold-Freon effect«. Weil die Schleimhäute durch den kalten Sprühnebel des Dosieraerosols gereizt werden – die Kälte entsteht durch die Verdunstung des Treibgases –, brechen manche Patienten den Inhalationsvorgang nach der Sprayauslösung verfrüht ab. In Sachen Umweltverträglichkeit punkten jedenfalls die Pulverinhalatoren.
Als große Vorteile der Dosieraerosole nannte Stanzel den geringen Strömungswiderstand der Devices und dass die Patienten nur einen geringen maximalen inspiratorischen Druck erzeugen können müssen. Die Inhalation an sich erfolgt langsam und kontinuierlich.
Bei Dosieraerosolen muss der Patient selbst nur wenig Atemarbeit leisten. Bei Pulverinhalatoren ist dagegen ein gewisser Inspirationsfluss nötig, damit genug Wirkstoff entleert und freigesetzt werden kann. Quelle: Deutsche Atemwegsliga / © PZ-Grafik/Jens Ripperger
Dagegen muss für die Nutzung eines Pulverinhalators der Inspirationspeak kräftig und zügig erfolgen. »Eine gute Wirkstoffverteilung gelingt erst ab einem Inspirationsfluss > 30 l/min. Liegt der FEV1-Wert unterhalb 50 Prozent des Sollwertes, sind Pulverinhalatoren weniger geeignet. Zumindest ist dann zu prüfen, ob der zum Entleeren und zur Freisetzung des Wirkstoffs nötige inspiratorische Fluss vom Patienten überhaupt erzeugt werden kann«, so die Lungenfachärztin.
»Kennt der Betroffene seinen Spitzenfluss des Einatmens nicht, empfiehlt es sich, diesen in der Apotheke mit entsprechenden Geräten zu überprüfen.« Diese seien für kleines Geld zu erwerben. Die Werte für den Spitzeninspirationsfluss liegen laut Stanzel bei Frauen generell niedriger als bei Männern. »Sie haben schlechtere Werte im gleichen Krankheitsstadium. Insofern ist es bei weiblichen Betroffenen noch wichtiger, darauf zu achten, ob das Device zu ihnen passt.«