Das ist über die Covid-19-Risikofaktoren bekannt |
Neben einem höheren Alter zählt das RKI auch eine Reihe von chronischen Erkrankungen zu den Risikofaktoren, die zu einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 führen können. / Foto: Adobe Stock/Halfpoint
Laut RKI zählt neben einem höheren Alter eine Reihe von chronischen Erkrankungen, bei denen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöht scheint. Fachgesellschaften plädieren dafür, genauer zu differenzieren.
Bekannt ist, dass das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ab einem Alter von etwa 40 Jahren leicht und ab 50 bis 60 Jahren merklich ansteigt. Fast neun von zehn an Covid-19 gestorbenen Patienten (86 Prozent) waren laut RKI 70 Jahre alt oder älter. Wegen des weniger gut reagierenden Immunsystems können ältere Menschen nach einer Infektion schwer erkranken. Ein noch höheres Risiko sehen Experten, wenn neben einem hohen Alter auch Vorerkrankungen vorliegen.
Covid-19 galt anfangs vor allem als Lungenerkrankung, weshalb Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen als besonders gefährdet angesehen wurden. Das gilt aber nicht für alle Erkrankungen, schrieb die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie Ende April in einer Stellungnahme. Demnach haben etwa gut therapierte Asthma-Patienten kein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe und auch die Therapie mit inhalativen Steroiden stellt wohl keine Gefahr dar. Anders ist die Situation bei Menschen mit der chronischen obstruktiven Lungenkrankheit COPD, interstitielle Lungenerkrankungen inklusive Lungenfibrosen und Lungentumoren. Bei ihnen gebe es Hinweise, dass sie ein Risiko für schwere Covid-19-Verläufe darstellen. Für Mukoviszidose könnte noch keine solide Einschätzung getroffen werden. Zigarettenrauchen wird ebenfalls vom RKI als Risikofaktor aufgeführt – auch wenn die Datenlage dazu noch «schwach» sei. Die DGP empfiehlt dennoch dringend, das Zigaretterauchen zu beenden.
Patienten mit Vorerkrankungen am Herzen wie eine koronare Herzerkrankung oder Vorhofflimmern werden eindeutig der Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe zugeordnet. Eine Infektion mit einem Virus stelle für das Herz eine zusätzliche Belastung dar und könne zur Überforderung führen, warnt das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung. Zudem ist bekannt, dass das Coronavirus Thrombosen, Herzmuskelentzündungen und Herzrhythmusstörungen auslösen kann, was das Herz-Kreislauf-System zusätzlich beeinträchtigt.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.