Das kann ins Auge gehen! |
Die Wirkungen der in die Haut eingebrachten Farbtinte von Tattoos auf den Organismus sind im Übrigen noch weitgehend unerforscht. Als gesichert gilt nur, dass sich die Pigmente oder deren Abbauprodukte an anderen Stellen im Körper wie Lymphknoten oder der Leber wiederfinden können. Gesundheitliche Bewertungen lägen nur für einen Bruchteil aller möglichen Farbpigmente vor, warnen sowohl die Verbraucherzentralen als auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR). Letzteres betont in seiner Stellungnahme »Gesundheitsgefahren durch Tätowierungen und Permanent Make-up«: »Tattoos und Permanent Make-up können unter bestimmten Bedingungen ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher darstellen.«
Das BfR begrüßt daher die geplante nationale Verordnung, die Mittel zum Tätowieren regeln soll. »Im Rahmen dieser Regelung sollten problematische Farbmittel, die krebserregende (karzinogene), erbgutschädigende (mutagene), die Fortpflanzung beeinträchtigende (reproduktionstoxische) oder Allergie auslösende (sensibilisierende) Eigenschaften aufweisen oder die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können, für diese Zwecke verboten werden.« Die Tattoo-Tinte beurteilt auch Messmer sehr kritisch. »Sie konnte bis 2022 Antimon, Cadmium, Eisen, Chrom, Kobalt, Nickel und Arsen enthalten und, war bis dahin nicht reglementiert.«
Auf jeden Fall müsse, wer sich einen Lidstrich als Tattoo stechen lässt, nach der Behandlung für einige Stunden oder auch Tage mit Lidschwellungen und -rötungen rechnen, erläutert die Ophthalmologin. »Es können aber auch allergische Reaktionen in Form von Ekzemen auftreten oder langwierige Entzündungen oder Infektionen mit Staphylokokken, Streptokokken, Hepatitis und HIV – vor allem bei unhygienischem Arbeiten.«
Aus diesem Grund weisen auch die Verbraucherzentralen eindringlich darauf hin, dass die Person, die das (Augen-)Tattoo sticht, unbedingt eine Hygieneschulung absolviert haben sollte. »Vor einer Behandlung sollten Sie auch fragen, ob im Studio ein separater Raum mit abwischbaren Oberflächen und Liegen mit frischen Einwegtüchern vorhanden ist und ob die verwendeten Nadeln und Instrumente steril sind«, rät die Expertin.
Sie weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass keine Berufsausbildung zur Kosmetikerin erforderlich ist, um sich im Bereich Permanent Make-up selbstständig zu machen. »Schulungen umfassen oft nur wenige Tage, anschließend erhalten die Absolventen ein Zertifikat, das die Qualifikation offiziell bestätigt.« Selbst wenn Einmalnadeln verwendet und Farben von vertrauenswürdigen Herstellern bezogen würden, enthielten moderne Tattoo-Tinten »potenziell äußerst toxische Substanzen«.