Dem weißen Hautkrebs vorbeugen |
Barbara Döring |
22.08.2022 09:00 Uhr |
Die beste Möglichkeit, einer aktinischen Keratose vorzubeugen, ist ein konsequenter UV-Schutz. In Frühling und Sommer sollte die starke Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr prinzipiell gemieden werden. Wer sich im Freien aufhält, schützt sich am besten mit langarmiger Kleidung und Sonnenhut. Letzterer ist bei einer Glatze oder lichtem Haarwuchs besonders wichtig. Für unbekleidete Körperstellen ist bei Erwachsenen ein Sonnenschutzmittel mit einem LSF von mindestens 20 zu empfehlen. Kinder sind besonders gut vor UV-Strahlung zu schützen, da gerade Sonnenbrände in jungen Jahren das Risiko erhöhen, später an Krebs zu erkranken. Hautstellen, die sich mit Kleidung nicht bedecken lassen, sollten bei ihnen mit einem LSF von mindestens 30 eingecremt werden.
Ist die Haut der direkten Sonne ausgesetzt, ist es wichtig, alle zwei Stunden nachzucremen, besonders nach dem Schwimmen oder wenn stark geschwitzt wurde. So lässt sich der Schutz erhalten, allerdings nicht verlängern. Am Wasser, in großen Höhen oder in sonnenreichen Regionen empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz einen LSF 50+. Beim Urlaub in südlichen Ländern oder in den Bergen sollte ein entsprechendes Sonnenschutzmittel im Gepäck also nicht fehlen. Vom Besuch im Sonnenstudio ist in jedem Fall abzuraten.
Ist bereits eine aktinische Keratose entstanden, empfiehlt sich das ganze Jahr über ein besonders hoher Sonnenschutz für alle Hautstellen, die nicht von Kleidung bedeckt sind. Denn auch im Winter und bei bewölktem Himmel ist UV-Strahlung vorhanden. Wichtig ist, direkte Sonneneinstrahlung prinzipiell zu meiden. Um die Haut vor weiteren Schäden zu bewahren, wurden spezielle Emulsionen und Lotionen mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (LSF 100) entwickelt (zum Beispiel Eucerin® Sun Actinic Control MD oder Galderma Actinica® Lotion) . Sie schützen gegen UV-A- und UV-B-Strahlung und sind – anders als herkömmliche Sonnenschutzmittel – geprüfte Medizinprodukte.
Ein entsprechend hoher LSF ist auch für alle sinnvoll, die sehr helle Haut haben, leicht einen Sonnenbrand bekommen, in der Mittagssonne draußen arbeiten oder in deren Familie bereits Hautkrebs aufgetreten ist. Damit Pigmentflecken oder Sommersprossen nicht dunkler werden, ist ebenfalls ein LSF 100 hilfreich. Entsprechende Emulsionen und Lotionen sind für alle Hauttypen geeignet. Gut zu wissen ist auch, dass sich die leichte, fluide Textur am ganzen Körper leicht anwenden lässt, auch auf der behaarten Kopfhaut.
Übrigens: Auch wenn sonnengebräunte Haut dem Schönheitsideal entspricht, ist sie ein Zeichen, das bereits Schäden in der Erbsubstanz der Zellen entstanden sind – auch ohne Sonnenbrand. Ein guter Sonnenschutz bewahrt die Haut zudem vor weiteren Folgen der UV-Strahlung wie Pigmentflecken oder vorzeitiger Faltenbildung.
Ob in der Landwirtschaft, im Baugewerbe oder im Sportbereich – wer im Freien arbeitet, ist besonders gefährdet, Krebsvorstufen wie die aktinische Keratose zu entwickeln. Sie wird deshalb in bestimmten Fällen als Berufskrankheit anerkannt. Die Berufsgenossenschaft übernimmt dann alle notwendigen Kosten für die hautärztliche Versorgung und die Ausgaben für Sonnenschutzpräparate. Eine Voraussetzung ist, dass durch die berufliche Tätigkeit mindestens 15 Jahre eine relevante UV-Exposition bestand.