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Psychische Probleme
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Depression, die unterschätzte Krankheit

Geschätzt erkranken 8,2 Prozent – also 5,3 Millionen der Erwachsenen in Deutschland – im Laufe ihres Lebens an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung. Diese Zahl erhöht sich noch um die Kinder und Jugendlichen und Menschen über 79 Jahre, die in diesen Angaben nicht erfasst wurden. Trotz dieser Zahlen wird die Krankheit immer noch viel zu häufig tabuisiert.
AutorKontaktKatja Renner
Datum 20.09.2019  16:00 Uhr

Reduktion nur mit dem Arzt

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten bei allen Antidepressiva auf, abhängig machen sie jedoch nicht. Bei SSRI, Mirtazapin und SSNRI sind diese in der Regel besser zu ertragen als die anticholinergen Nebenwirkungen der Trizyklika. Dennoch können sie den Patienten belasten, so dass er die Therapie zu früh abbricht.

Geben PTA oder Apotheker das Medikament auf Grundlage einer Wiederholungsverordnung ab, ist es gut, nach der Verträglichkeit und Wirksamkeit zu fragen. So können sie bei Problemen direkt einhaken, Tipps geben oder den Patienten zum Arzt schicken. Das Risiko für einen Therapieabbruch besteht nicht nur zu Beginn der Therapie im Zusammenhang mit Nebenwirkungen oder Wirklatenz. Auch wenn sich die Akutsymptomatik bessert, sollte der Betroffene das Antidepressivum in unveränderter Dosierung weitere sechs Monate kontinuierlich einnehmen. Erst nach diesem Zeitraum kann er das Medikament mit ärztlicher Begleitung ausschleichen.

Bei Patienten mit wiederkehrenden depressiven Episoden ist sogar eine Langzeitprophylaxe über mehrere Jahre notwendig. In der Erhaltungsphase reduzieren viele Patienten leichtfertig die Tagesdosen oder stellen die Therapie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ein und riskieren einen Rückfall.

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