Der aufgeklärte Patient |
Fühlen sich Patienten von ihrem Arzt übergangen, suchen sie manchmal Rat in der Apotheke. PTA und Apotheker können Kunden unterstützen, indem sie beispielsweise noch einmal darstellen, welchen Nutzen ein verschriebenes Medikament im individuellen Fall haben soll, mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist und wie wahrscheinlich diese sind. Dabei ist es wichtig, auf Sorgen und Befürchtungen des Kunden einzugehen und ihn nicht, wie zuvor beim Arzt erlebt, abermals zu übergehen. Stehen wichtige Entscheidungen an, kann der Hinweis auf medizinische Entscheidungshilfen den Prozess für den Kunden erleichtern. Sie bieten Informationen über verschiedene Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, beleuchten Vor- und Nachteile der Optionen und stellen Risiken und Nutzen der einzelnen Verfahren einander gegenüber. Zusätzlich unterstützen sie den Anwender beim Abwägen zwischen den verschiedenen Optionen. Ziel ist es, den Nutzer in eine Lage zu versetzen, in der er seine persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen in Bezug auf die verschiedenen Optionen für sich selbst erfassen und in weiterer Folge den behandelnden Ärzten mitteilen kann.
Entscheidungshilfen zum Ausdrucken bei verschiedenen Krebserkrankungen, gynäkologischen Erkrankungen, Mandelentzündungen und Schulterbeschwerden finden sich zum Beispiel auf der Patienteninformations-Website des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Krankenkasse AOK stellt Materialien zum Thema Brustkrebs und künstliche Ernährung im Alter zur Verfügung. Eine Übersicht über viele verschiedene Entscheidungshilfen bei unterschiedlichen Anbietern bietet das Deutsche Netzwerk Gesundheitskompetenz (DNGK) auf seiner Website an.