PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Mehr als nur dicke Lippe

Der Clan der Herpesviren

Aus der Familie der Herpesviren kennt man vor allem den Erreger des Lippenherpes. Doch außer ihm treiben weitere Verwandte im Körper des Menschen ihr Unwesen. Einmal eingenistet, bleiben sie für immer – und sind dabei alles andere als harmlos.
AutorKontaktEdith Schettler
Datum 11.01.2021  08:30 Uhr

Kaum spezialisiert

Virologen teilen die Herpesviren anhand ihrer Merkmale in drei Unterfamilien ein. Zu den Alphaherpesviren gehören die Herpes-Simplex- und die Varizella-Zoster-Viren. Das Humane Cytomegalie-Virus und die Humanen Herpesviren HHV-6A, -6B und -7 sind Betaherpesviren. Vertreter der Gammaherpesviren sind das Epstein-Barr-Virus und das Kaposi-Sarkom-assoziierte Virus.

Alphaherpesviren sind kaum auf bestimmte Wirtszellen spezialisiert. So kann das Herpes-Simplex-Virus Infektionen auf der Haut, im Auge oder im Nervensystem verursachen. Die Hautinfektionen treten bevorzugt, aber nicht ausschließlich, am Übergang der Haut zur Schleimhaut auf. Mund und Genitalbereich sind bevorzugte Orte für den Ausbruch der bekannten Herpes-Bläschen (Herpes labialis, Herpes genitalis). Auch eine Infektion der Mundschleimhaut ist möglich, die von Fieber und schmerzhaften Aphthen gekennzeichnete Gingivostomatitis herpetica. Vor allem Kleinkinder leiden an dieser unangenehmen Erkrankung. Sie heilt in der Regel nach zehn Tagen von allein aus, aber auch schwerere Verläufe mit einem Befall des Naseneinganges, der Lippen und der Finger sind möglich.

Eine schwerwiegende Komplikation ist die Herpes-Simplex-Enzephalitis, die auch bei Erwachsenen auftreten kann. Ohne Behandlung versterben 70 Prozent der Patienten, mit einer frühzeitig eingeleiteten adäquaten Therapie immerhin noch 20 Prozent. Ein Drittel der Überlebenden leidet an bleibenden Lähmungen.

Das Varizella-Zoster-Virus verursacht beim Erstkontakt, meist im Kindesalter, die Windpocken. Auch diese an sich harmlose Kinderkrankheit kann einen schweren Verlauf nehmen. Neugeborene, Schwangere und immungeschwächte Personen können eine Varizellen-Pneumonie oder -Meningoenzephalitis erleiden und sind daneben für eine bakterielle Sekundärinfektion anfällig. Staphylococcus aureus oder Streptococcus pyogenes können Superinfektionen der Haut, Rachenentzündungen oder im schlimmsten Fall eine Sepsis auslösen. Für Schwangere ist eine Erstinfektion im ersten oder zweiten Trimenon gefährlich, weil eine Infektion des Fetus zu einer Fehlgeburt oder schweren Schädigungen des Kindes führen kann. Auch unter der Geburt kann die Mutter Virionen auf das Neugeborene übertragen, für das diese Infektion tödlich enden kann. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt aus diesem Grund die Varizellenimpfung für Kinder, Jugendliche und Frauen im gebärfähigen Alter. Auch Patienten, die immunsuppressive Wirkstoffe einnehmen, zum Beispiel Fingolimod (Gilenya®), sollten vor Beginn der Therapie geimpft werden.

Nach einer jahrzehntelangen Latenzphase kann des Varizella-Zoster-Virus eine Gürtelrose auslösen. Diese ist für den Betroffenen zwar schmerzhaft, jedoch an sich harmlos, kann aber noch Jahre nach der akuten Phase mit einer Postherpetischen Neuralgie starke Schmerzen bereiten. Auch hiergegen ist eine Impfung möglich. Für Personen ab einem Alter von 50 Jahren ist seit 2013 ein Herpes-Zoster-Lebendimpfstoff (Zostavax®) verfügbar.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa