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Erkrankungsrisiko

Der Einfluss der Blutgruppe auf Covid-19

Träger von Blutgruppe A haben womöglich eine 1,5-fach höhere Wahrscheinlichkeit für einen schweren Covid-19-Verlauf als Träger der Blutgruppe 0. Ähnliche Zusammenhänge zwischen Blutgruppe und Erkrankungsrisiko kennen Ärzte auch von anderen Krankheiten. Viele Fragen sind aber noch offen.
Nicole Schuster
02.07.2020  12:00 Uhr

Schutz hat seinen Preis

Was unsere Vorfahren vor einer seuchenartigen Infektionskrankheit schützte, macht möglicherweise anfälliger für Störungen in anderen Körperprozessen.

»Die Assoziation zwischen Blutgruppe und Erkrankungsrisiko wird auch für andere Krankheiten wie Krebs oder thromboembolische Erkrankungen diskutiert«, berichtet die praktische Ärztin aus Wien. Die Publikationen seien aber zum Teil widersprüchlich. »Wahrscheinlich deshalb, weil die Entstehung nicht von einem wohldefinierten Erreger bestimmt wird, sondern viele Faktoren Einfluss auf das Krankheitsgeschehen nehmen.« Hinweisen zufolge erhöhen zum Beispiel die Blutgruppen A, B und AB das Thromboserisiko. Im Vorteil könnten Träger dieser Blutgruppen aber sein, wenn es um Verletzungen oder größere Blutverluste bei Geburten geht, da sie mehr prokoagulatorische Faktoren (Faktor VIII und Willebrandfaktor) im Blut haben.

COVID-19 und Blutgruppe A

Auch bei Infektionen mit SARS-CoV-2 könnte die Blutgruppe eine Rolle spielen. Aktuellen Studienergebnissen zufolge haben Menschen mit Blutgruppe A ein knapp 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Infektionsverlauf bei COVID-19 als Personen mit anderen Blutgruppen. Sie entwickeln öfter schwere Atemprobleme bis hin zu Atemversagen und Tod. Besonderes Glück haben hingegen anscheinend Menschen mit Blutgruppe 0. Der Studie zufolge ist ihr Risiko für eine ernste Covid-19-Erkrankung um etwa 50 Prozent geringer. Diese Ergebnisse veröffentlichte kürzlich ein internationales Forscherteam im »New England Journal of Medicine« (DOI: 10.1056/NEJMoa2020283). Für ihre Arbeit hatten die Forscher um den Molekularbiologen Andre Franke von der Universitätsklinik Kiel die Blutproben von 1610 Covid-19-Intensivpatienten aus Spanien und Italien untersucht. Die Patienten waren mit Sauerstoff behandelt beziehungsweise künstlich beatmet worden. Zum Vergleich betrachtete das Forscherteam Blutproben von 2205 zufällig ausgewählten Menschen aus denselben Ländern. Sie identifizierten Regionen im Genom, die das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 wahrscheinlich erhöhen. Mit vermehrten Atemproblemen und einem schweren Verlauf assoziiert zu sein, scheint eine Genvariante auf Chromosom 9. Hier liegt das AB0-Gen, das ausmacht, welche Blutgruppe ein Mensch ausprägt.

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