Der Kater-Tag danach |
Viele vermeintliche Hausmittel helfen nicht gegen einen Kater. So lassen Trinkfreudige am besten die Finger weg vom berüchtigten Konterbier. Dieses am nächsten Morgen genossen, verlängert nur die Symptome. Denn damit wird dem Körper nur noch mehr Alkohol zugeführt, der verarbeitet werden muss. Mehr Sinn am Morgen danach machen saure Gurken, Matjes oder Rollmöpse. Das salzhaltige Frühstück kann den Mineralhaushalt ausgleichen und macht Durst.
Den Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten auszugleichen, kann jedoch schwerfallen, wenn Übelkeit und Erbrechen plagen. Am ehesten können viele Betroffene noch kohlensäurefreie und nicht zu kalte Getränke zu sich nehmen. Diese sind besser verträglich, wenn sie langsam und schluckweise getrunken werden. Ein Elektrolytpräparat kann helfen, den Mineralhaushalt schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dafür gibt es spezielle Anti-Kater-Mittel, die Mineralien und Vitamine enthalten.
In sozialen Medien wurden für diesen Zweck Elektrolyt-Pulver wie Elotrans oder Oralpädon empfohlen. Diese sind jedoch dafür konzipiert, den Verlust an Mineralien und Zucker auszugleichen, der durch übermäßiges Erbrechen oder Durchfall entsteht. Zudem ist es nur ein Gerücht, dass man diese Präparate vorbeugend einnehmen könnte, um einen Kater zu vermeiden. Sie wirken nur im Nachhinein. Dann tut es aber auch eine würzige Hühnerbrühe, mit der Patienten gleichzeitig einiges an Flüssigkeit und gegebenenfalls auch eine kleine Gemüseeinlage aufnehmen. Wer es lieber süß mag, bereitet sich einen Smoothie mit frischem Obst und Gemüse zu.
Am meisten plagen viele jedoch die Kopfschmerzen. Ibuprofen ist dann eine gute Wahl. Es wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, beansprucht aber nicht wie Paracetamol die Leber und reizt nicht so sehr den schon geschundenen Magen wie Acetylsalicylsäure (ASS). Tee etwa mit Ingwer oder Kamille beruhigt ihn hingegen.
Um den Kreislauf anzuregen, kann das Apothekenteam einen Spaziergang an der frischen Luft empfehlen. Die Bewegung verbessert die Durchblutung und der zusätzliche Sauerstoff kann den Stoffwechsel anregen. Viele Betroffene fühlen sich auch nach einer erfrischenden Dusche oder einem erholsamen Schlaf besser. Vom Steuer halten sie sich aber noch eine Weile fern. Auch wenn der Kopfschmerz nachlässt, können noch relevante Mengen Alkohol im Blut vorhanden sein.