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Dauerstress

Diabetes belastet auch die Psyche

Diabetes mellitus fordert den Betroffenen einiges ab. »Patienten müssen sich jeden Tag um ihre Krankheit kümmern«, sagt Professor Bernhard Kulzer vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim im Gespräch mit PTA-Forum.
Nicole Schuster
29.07.2022  08:30 Uhr

Stress macht (zucker)krank

Psychische Belastungen können den Diabetes aber nicht nur verschlechtern, sondern sind möglicherweise auch an seiner Entstehung beteiligt. Der zugrundeliegende Mechanismus kann bei Gefahr über Leben und Tod entscheiden: Über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse von engl. hypothalamus-pituitary-adrenocortical axis, auch als »Stressachse« bezeichnet) wird vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Cortisol befähigt den Organismus, sich an eine akute Stresssituation anzupassen, was lebensnotwendig sein kann und den Menschen zur schnellen Flucht- oder Kampfreaktion befähigt. Das Hormon mobilisiert dazu über die Gluconeogenese Energieressourcen und sorgt dafür, dass kurzfristig entbehrliche Funktionen herunterreguliert werden. Vermehrt ausgeschüttetes Cortisol führt auch dazu, dass die Insulinsensitivität der Zellen zurückgeht. Rein physiologisch gesehen ist das sinnvoll, da dem Körper durch das Extra an zirkulierendem Zucker mehr Energie zur Verfügung steht.

Ist die Stresssituation bewältigt, ist es wichtig, dass die Anpassungen über eine schnelle Rückregulation der HPA-Achse zurückgenommen werden. Bei chronischer Belastung oder auch einer akuten depressiven Episode bleibt diese Rückregulation aus. Die anhaltende HPA-Hyperaktivität mit Hypercortisolismus führt zu Störungen in den Bereichen Stoffwechsel, Immunabwehr, Herz-Kreislaufsystem oder kognitive Fähigkeiten. »Der Überschuss an Cortisol führt über eine verstärkte Insulinresistenz zu einem erhöhten Risiko für die Manifestation des Typ-2-Diabetes«, sagt Kulzer. Bei Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind, kann Stress laut dem Experten den Gesundheitszustand verschlechtern: »Bei andauerndem Stress nehmen Entzündungsprozesse in den kleinen und großen Blutgefäßen zu. Das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen wie Augen- oder Nierenschäden steigt.« Stellen sich mehr Beschwerden und Schäden auf körperlicher Ebene ein, schlägt das den Betroffenen noch stärker auf die ohnehin schon angeschlagene Psyche – ein Teufelskreis kommt in Gang.

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