Die Haut sieht rot |
Nicht zu vergessen ist, dass die Rosacea auch die Psyche belastet. Patienten leiden unter einer Einschränkung der Lebensqualität und Stigmatisierungsgefühlen, einige entwickeln Depressionen oder soziale Phobien. Das Apothekenteam kann auf Möglichkeiten wie die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, eine psychologische Beratung oder eine Psychotherapie hinweisen.
Zum Wohlbefinden vor allem der weiblichen Patienten kann dekorative Kosmetik beitragen. Produkte mit einer grünlichen Färbung können das Erythem der Haut kaschieren. Leichte Puder oder Cremes sind besser geeignet als schwere, lipidreiche Kosmetik. Daher ist Camouflage-Kosmetik, auch wenn sie besser bestehende Erytheme abdeckt, meist keine gute Wahl.
Alle Hautreinigungs-, Pflege- und Sonnenschutzmittel sollten während aktiver Krankheitsphasen und auch im schubfreien Intervall auf die Bedürfnisse der Haut angepasst sein. Bei der Beratung kann die PTA auf leichte hydrophile Hautpflegepräparate aus dem Bereich der medizinischen Kosmetik hinweisen. Ihre Haut reinigen Patienten schonend mit lauwarmem Wasser und pH-hautneutralen Syndets. Da Rubbeln die Durchblutung anregt, tupfen sie die Haut trocken. Von Peelings und durchblutungsfördernden, reizenden oder adstringierenden Stoffen rät das Apothekenteam ab. Bei Hautreizungen und Hitzegefühl kann Thermalwasser-Spray ein guter Tipp sein. Patienten sprühen es bei Bedarf mehrfach täglich auf die gereizte Haut auf. Die Flüssigkeit verdunstet rasch und verschafft dadurch ein Gefühl von Frische und Abkühlung. Eine Nassrasur kann zu Mikrotraumen der Hautoberfläche führen und die Hautbarriere beeinträchtigen. Männer rasieren sich daher besser trocken und verzichten auf alkoholische, reizende Rasierwasser.