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Reizmagen und Reizdarm

Die Krankheit erklären

Die Diagnose eines Reizmagens oder Reizdarms ist für den Patienten oft schwer greifbar. Für die Therapieadhärenz ist es wichtig, ihn über das Krankheitsbild aufzuklären, wie bei einem Vortrag auf der Expopharm bei der Pharma-World deutlich wurde.
Barbara Döring
03.10.2023  14:55 Uhr

Funktionelle Beschwerden des Verdauungstraktes sind häufig. In Deutschland sind 10 bis 20 Prozent der Menschen von einem Reizmagen und/oder einem Reizdarm betroffen. »Die Beschwerden kommen und gehen, und häufig lässt sich kein klarer Grund festmachen«, sagte Professor Dr. Joachim Labenz vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Manchmal gehen die Symptome ineinander über, sodass die Patienten mal mehr Reizmagensymptome, dann wieder mehr Reizdarmsymptome haben. Die Pathophysiologie sei ausgesprochen komplex und nicht vollständig verstanden. »Es ist schwierig, die Krankheit korrekt zu diagnostizieren, und die Ausschlussdiagnose ist dem Patienten schwer zu vermitteln«, so der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Oft wird den Patienten nach der Diagnostik gesagt, es sei alles in Ordnung, obwohl die Beschwerden ja da seien, sagte der Referent. Es sei wichtig, dem Patienten zu vermitteln, warum er die Beschwerden hat, obwohl alle Befunde unauffällig sind. Aufgrund der komplexen Pathophysiologie wird das Krankheitsbild nicht mehr nur auf den Magen-Darm-Bereich fokussiert. International ist inzwischen von »Disorders of Gut-Brain Interaction« (DGBI) die Rede. »Der Begriff macht klar, dass das Problem im Magen-Darm-Bereich mit dem Gehirn zusammenhängt und die Interaktion von Darmhirn und Bauchhirn nicht richtig funktioniert«, führte Labenz aus.

Verarbeitung im Kopf

Die Krankheit entsteht im Darm oder im Magen, aber die Verarbeitung findet im Kopf statt. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle: die Ernährung, eine gestörte Darmbarriere (Leaky-Gut), eine Überempfindlichkeit des Nervensystems, eine viszerale Hypersensitivität, ein verändertes Mikrobiom sowie die psychologische Bewertung des Problems. Im Einzelfall ließe sich jedoch meist nicht genau sagen, welche der Pathomechanismen vorliegen, sodass eine Multitarget-Therapie sinnvoll ist, erläuterte der Gastroenterologe.

Voraussetzung für die Diagnose einer funktionellen Magen-Darm-Erkrankung ist, dass sie über drei Monate besteht. Wenn keine Alarmsymptome vorhanden sind, könne eine versuchsweise Behandlung vorgenommen werden, jedoch nicht länger als acht Wochen. Spätestens dann sollte eine genaue Abklärung erfolgen. Dabei zeigt sich, ob – wie in seltenen Fällen – eine organische Erkrankung vorliegt, ob es sich um eine definierte Funktionsstörung wie eine Laktoseintoleranz handelt oder ob eine funktionelle Verdauungsstörung vorliegt. Dabei wird zwischen Reizmagen und Reizdarm unterschieden, je nachdem wo die Symptome lokalisiert sind.

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