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Reizmagen und Reizdarm

Die Krankheit erklären

Die Diagnose eines Reizmagens oder Reizdarms ist für den Patienten oft schwer greifbar. Für die Therapieadhärenz ist es wichtig, ihn über das Krankheitsbild aufzuklären, wie bei einem Vortrag auf der Expopharm bei der Pharma-World deutlich wurde.
Barbara Döring
03.10.2023  14:55 Uhr

Keine Gastritis

»Ein Reizmagen beziehungsweise Reizmagensyndrom sollte auf jeden Fall nicht mehr als Gastritis bezeichnet werden«, betonte der Referent. Dies sei eine rein histologische Diagnose, die nichts mit Beschwerden zu tun hat. International ist von funktioneller Dyspepsie die Rede. In Deutschland werden vor allem die Begriffe Reizmagen oder Reizmagensyndrom verwendet. Für die Diagnose sei es wichtig, genau hinzuhören, welche der beiden Symptomgruppen der Patient hat: entweder Völlegefühl, vorzeitige Sättigung oder auch Übelkeit, die suggerieren, der Magen arbeite zu langsam, oder eher ein Brennen beziehungsweise Schmerzen. Diese Unterscheidung sei wichtig, da sie therapeutische Konsequenzen hat.

Viszerale Hypersensitivität

Für die Diagnose des Reizmagens sei es zunächst wichtig, organische Ursache und eine Helicobacter-Infektion auszuschließen. Alles, was die Beschwerden nicht erklärt, sei als Reizmagen zu werten. »Es ist eine verhältnismäßig einfache Diagnose, zu der man sich aber irgendwann entscheiden und sie dem Patienten erklären muss«, sagte Labenz. Dem Patienten zu vermitteln, was die Krankheit ausmacht, nannte er als wichtigste Maßnahme der Behandlung. Der Begriff der viszeralen Hypersensitivität, also eine Überempfindlichkeit des Verdauungssystems, die von der übergeordneten Instanz – dem Kopf – moduliert wird, wäre hier der beste und anschaulichste Ansatz. Labenz appellierte an die Apothekerschaft, dem Patienten den Zusammenhang zu kommunizieren.

Dass sich dies auf den Erfolg der Therapie auswirkt, zeigt eine Untersuchung bei Patienten mit Reizmagen, die entweder eine Medikation mit einem Antidepressivum erhielten oder denen die Interaktion von Magen und Gehirn erklärt wurde. Durch die Aufklärung waren die Therapieadhärenz und Symptomkontrolle besser und das Gefühl der Stigmatisierung geringer als bei jenen Patienten, denen nur das Medikament gegeben wurde. »Auf die Aufklärung bewusst zu verzichten, ist ein Kunstfehler«, mahnte Labenz.

Darüber hinaus sei die Therapie des Reizmagens immer eine versuchsweise Behandlung. Man wisse nicht, was im Einzelfall hilft, und es brauche oft eine längere Zeit, bis die Wirkung eines Arzneimittels oder einer Maßnahme eingetreten ist. Eine Therapie sollte deshalb nicht vor Ablauf von acht Wochen abgebrochen werden, aber immer befristet erfolgen, da sie die Symptome lindert, jedoch nicht die Ursache behebt. Patienten fragen oft nach einer Diät. Laut Labenz gibt es keine etablierten Magendiäten, aber von der Logik her empfehle es sich, eher häufiger kleine Mahlzeiten einzunehmen, statt seltener üppig zu essen; Unverträglichkeiten sollten berücksichtigt werden, Rohkost und Fette seien besser in Maßen zu genießen, da sie den Magen nur langsam verlassen.

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