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Toxikologie

Die tödlichsten Gifte

Arsen und Botulinumtoxin sind als giftige Substanzen wohlbekannt. Doch was verbirgt sich hinter den gefährlichen Verbindungen Nowitschok oder Tetrodotoxin? PTA-Forum stellt einige der stärksten und gefürchtetsten Gifte vor.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 14.08.2024  12:00 Uhr

Botulinumtoxin

Eine Konservendose mit nach außen gewölbtem Deckel sollte direkt im Mülleimer landen. Die sogenannte Bombage kann ein Hinweis auf eine Kontamination mit Botulinumtoxin sein, dem stärksten bekannten Bakteriengift. Botulinumtoxin ist das Stoffwechselprodukt verschiedener Bakterienstämme der Gattung Clostridium, darunter Clostridium botulinum, die im Erdboden vorkommen und Vergiftungen durch Lebensmittel oder bei Wundinfektionen verursachen können.

Der Name leitet sich vom lateinischen Wort botulus für Wurst ab, da es früher oft Vergiftungen aufgrund des Verzehrs von Wurstkonserven gab. Jährlich ereignen sich in Deutschland 10 bis 20 der meldepflichtigen Intoxikationen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Botulinumtoxin auch Botox genannt. Dabei handelt es sich jedoch um den Handelsnamen eines der ersten Botulinum-Präparate für medizinische Indikationen wie Spastiken oder ästhetische Behandlungen wie tiefe Falten. Seine Wirkung entfaltet das Neurotoxin, indem es verhindert, dass Botenstoffe aus der Nervenzelle in den synaptischen Spalt gelangen und so die Signalübertragung von Nervenzellen auf Muskeln hemmt. Kontraktionen sind dann nicht mehr möglich, Lähmungen sind die Folge.

12 bis 40 Stunden nach dem Verzehr zeigt sich die Vergiftung mit Kopf- und Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Schluck-, Sprech- und Sehstörungen. Typisch sind Lähmungen der Augen und Nackenmuskulatur. Ohne Behandlung tritt nach drei bis sechs Tagen der Tod durch Atemlähmung ein. Als Antidot gibt es ein trivalentes und ein polyvalentes Antiserum. Beim sogenannten seltenen Säuglingsbotulismus bei Kindern unter einem Jahr entwickelt sich das Bakterium im Darm des Kindes, nachdem es Sporen über die Nahrung wie Honig oder Kräuter aufgenommen hat.

Nowitschok

Nur knapp überlebte Alexei Navalny im Jahr 2020 einen Giftanschlag mit einer Nowitschok-Substanz. Als Nowitschok wird eine Substanzgruppe bezeichnet, zu denen die tödlichsten Nervengifte zählen. Ärzte der Berliner Charité retteten dem inzwischen verstorbenen Regierungskritiker mit dem Antidot Atropin das Leben. Russische Forscher der ehemaligen Sowjetunion hatten die Nervengifte vom Nowitschok-Typ im Rahmen eines Militärprogramms entwickelt.

Es handelt sich um organische Phosphorsäureester, deren Strukturformeln nur zum Teil bekannt beziehungsweise veröffentlicht sind. Die Substanzen liegen in flüssiger oder fester Form vor. Zum Teil soll bereits die Menge eines Salzkorns – über die Haut aufgenommen – tödlich sein. Die Nerventoxine hemmen irreversibel die Acetylcholinesterase, sodass der Neurotransmitter Acetylcholin im synaptischen Spalt nicht mehr abgebaut wird. Es kommt zur Überstimulation der Nerven. Zeichen einer Vergiftung sind neben Erbrechen und Durchfall Muskelkrämpfe und Lähmungen. Der Tod tritt durch Ersticken nach Atemlähmung ein. Neben Atropin, das Acetylcholin verdrängt, ist Obidoxim eine Option als Antidot.

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