Die Viren der Saison |
Verena Schmidt |
27.01.2025 10:00 Uhr |
Aktuell leiden in Deutschland viele Menschen unter akuten Atemwegsinfekten. Bei den meisten sind Influenza-A- oder -B-Viren die Auslöser. / © Adobe Stock/Africa Studio
In diesem Januar hat – wie auch in den Vorjahren – die Grippewelle begonnen. Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen sei nach dem Ende der Weihnachtsferien in den ersten beiden Wochen 2025 angestiegen, hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) mitgeteilt. Dabei bestimmen vor allem Influenzaviren das Geschehen. Das RKI stützt sich bei seiner Auswertung auf Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Vom Beginn der Grippewelle könne man laut RKI vereinfacht sprechen, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenza-A- oder -B-Viren nachgewiesen werden.
In der zweiten Kalenderwoche 2025 waren im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren in insgesamt 108 von 174 eingesandten Proben aus den Arztpraxen respiratorische Viren identifiziert worden, hauptsächlich Influenza-A- und -B-Viren (29 Prozent). Saisonale Coronaviren waren zu 10 Prozent, Adeno- und Rhinoviren zu je 7 Prozent vertreten. Andere Viren, darunter Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) und die mit diesen verwandten humanen Metapneumoviren waren nur vereinzelt zu finden (zu 4 beziehungsweise 5 Prozent),
Es sind also die Grippeviren, die das Erkrankungsgeschehen derzeit bestimmen. Dem RKI waren in der Woche vom 6. bis 12. Januar 11.069 laborbestätigte Grippefälle gemeldet worden, in der Vorwoche waren es nur rund 4930 Erkrankungen gewesen. Seit Saisonbeginn Anfang Oktober zählte das RKI insgesamt rund 29.470 gemeldete Influenzaerkrankungen, 6325 davon im Krankenhaus.
Lässt sich anhand der Symptome sagen, ob man sich mit der echten Grippe infiziert hat? Die Abgrenzung fällt in der Praxis oft schwer. Typisch für die echte Grippe jedenfalls ist ein plötzlicher Beginn der Krankheitssymptome innerhalb von Stunden mit Fieber und Gliederschmerzen. Dazu können starke Kopfschmerzen, ein trockener Reizhusten und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl kommen. Schnupfen ist bei Influenza eher selten.
Die Gefahr, sich mit Influenza anzustecken, ist ziemlich hoch bei direktem Kontakt mit einer infizierten Person; durch Husten, Niesen und starkes Ausatmen verbreiten Personen feine virushaltige Tröpfchen. Das kann auch schon der Fall sein, wenn die Person noch keine Symptome zeigt, also schon infiziert, aber nicht erkrankt ist.
Ohne Komplikationen bessern sich die Beschwerden meist nach etwa fünf bis sieben Tagen wieder, der Reizhusten kann noch mehrere Wochen anhalten. Wichtig: Manche Patienten haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Dazu zählen Ältere ab 60 Jahren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung wie Diabetes. Für diese Personen empfiehlt die STIKO daher die jährliche Grippeimpfung zwischen Oktober und Dezember, zusätzlich auch für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen, die durch ihren Beruf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.