Diese Blutwerte zählen bei Schilddrüsenerkrankung |
Isabel Weinert |
02.09.2025 08:00 Uhr |
Die Blutwerte sagen etwas darüber aus, wie gut die Schilddrüse arbeitet. / © Adobe Stock/Peakstock
Wer sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen schlapper fühlt als sonst oder – im Gegenteil – höchst nervös, sollte diese Symptome nicht abtun, sondern beim Arzt ansprechen, ob unter anderem die Bestimmung der Blutwerte für die Schilddrüse sinnvoll sein könnte. Erkrankungen an diesem überaus wichtigen Organ treffen Frauen während und nach den Wechseljahren häufiger als Männer, aber die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen steigt insgesamt. Mediziner können bei Verdacht folgende Blutwerte prüfen:
Die Konzentration an TSH ist der wichtigste Parameter für eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse. TSH ist das übergeordnete Hormon, das der Schilddrüse signalisiert, mehr oder weniger der Schilddrüsenhormone T3 und T4 zu produzieren. TSH entsteht in der Hirnanhangdrüse, die wiederum vom Hypothalamus gesteuert wird. Die Normwerte von TSH liegen zwischen 0,4 und 4,0 Millieinheiten pro Liter (mU/l). Ein über diesem Bereich liegender TSH-Wert kann eine Unterfunktion der Schilddrüse anzeigen. Denn in diesem Fall setzt die Hirnanhangdrüse mehr TSH frei, um die Schilddrüse zu einer verstärkten Produktion von T3 und T4 zu animieren.
Liegt der TSH-Wert unterhalb der Norm, leidet ein Mensch womöglich unter einer Überfunktion der Schilddrüse. Allerdings obliegt die Gesamtbeurteilung darüber, ob eine Therapie notwendig ist, dem Endokrinologen. Er wird das TSH wahrscheinlich mehrmals bestimmen, weil dessen Konzentration im Blut von verschiedenen Faktoren abhängt und auch mal natürlichen Schwankungen unterliegen kann. Die Tageszeit, das Lebensalter, eine akute Krankheit, kurz vor der Blutentnahme starke körperliche Anstrengung, Medikamente wie Glucocorticoide oder Metformin und auch das Nahrungsergänzungsmittel Biotin können den TSH-Wert beeinflussen. Handlungsbedarf besteht, wenn der Wert auch nach mehrfacher Messung zu hoch oder zu tief liegt oder deutliche Symptome auftreten. Dann geht die Spurensuche nach der Ursache weiter.