Diese Methoden erleichtern die Entscheidung |
Andreas Nagel |
19.10.2022 16:00 Uhr |
Bei dieser Methode begeben Sie sich gedanklich in die Zukunft und fragen sich: Wie werde ich vermutlich in einem Monat, einem Jahr oder in fünf Jahren über meine Entscheidung denken? Beispiel: Sie möchten gerne den Segelflugschein machen, konnten sich aber bisher nicht dazu entscheiden, weil sie dann am Wochenende weniger Zeit für die Familie haben. Gehen Sie gedanklich fünf Jahre in die Zukunft und stellen sich vor, dass Sie den Segelschein gemacht haben und dann regelmäßig geflogen sind. Stellen Sie sich anschließend vor, dass Sie auf den Segelschein aus zeitlichen Gründen verzichtet haben und niemals ein Segelflugzeug geflogen sind. Ihre Gefühle in diesen beiden Zukunftsszenarien werden Ihnen die Entscheidung vermutlich deutlich erleichtern.
Bei emotionalen Entscheidungen hilft häufig ein bewusster Perspektivwechsel. Fragen Sie sich: »Was würde ich einem Freund raten, der vor dieser Entscheidung steht?« Bei anderen Menschen sieht man die Entscheidungskriterien oft klarer und sachlicher als bei sich selbst. Oder Sie fragen zum Perspektivwechsel fünf Freunde nach ihrer Meinung zu Ihrer Entscheidungssituation. Fordern Sie Ihre Freunde auf, die drei wichtigsten Argumente für und gegen die geplante Entscheidung zu nennen. So erhalten Sie mehrere unterschiedliche Sichtweisen und zahlreiche Argumente, die Ihnen selbst vielleicht nicht eingefallen wären.
Durchdenken Sie für jede Alternative die besten und die schlechtesten Konsequenzen, die sich aus der Entscheidung ergeben können. Jede Entscheidung, deren schlechtester Ausgang nicht akzeptabel ist, wird sofort aussortiert. Bei den verbleibenden Alternativen können Sie sich fragen, ob und wie leicht die Entscheidung korrigierbar ist, wenn sie sich nachträglich als falsch herausstellen sollte. Fragen Sie sich: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Wie wahrscheinlich ist das schlimmste Ergebnis? Wie kann ich dieses Ergebnis vermeiden? Was tue ich, wenn das Ereignis doch eintritt? Oft sind die negativen Konsequenzen gar nicht so gravierend wie zunächst vermutet. Diese Erkenntnis reduziert die Angst vor wichtigen Entscheidungen oft erheblich.