Diese Prostata-Untersuchungen gibt es |
In Studien wurden Grenzwerte unterschiedlich festgelegt. Werte können auch je nach Analysemethode im Labor variieren. Weiterhin bedeutet ein auffälliger PSA-Wert noch nicht, dass tatsächlich Krebs vorliegt. Der PSA-Wert kann ebenso bei einer Entzündung oder gutartigen Vergrößerung der Prostata (Prostatitis beziehungsweise benigne Prostatahyperplasie) oder einer Harnwegsentzündung erhöht sein. Nicht krankheitsbedingte Ursachen sind Druck auf die Prostata, zum Beispiel nach dem Fahrradfahren oder nach einer Tast- oder Ultraschalluntersuchung der Prostata oder einem kürzlich erfolgten Samenerguss.
Einige Medikamente wie die 5-alpha-Reduktase-Hemmer Finasterid oder Statine können Werte senken. Bestenfalls informieren Patienten den Arzt vor der Blutentnahme, wenn bei ihnen einer der Störfaktoren vorliegt. Entweder verschiebt der Arzt dann die Untersuchung oder berücksichtigt die Einflüsse, wenn er den gemessenen PSA-Wert interpretiert. Einen erhöhten PSA-Wert bestätigt der Arzt durch einen zweiten Test. Bei einem bestätigten auffälligen Wert kann eine Biopsie Klarheit verschaffen.
Ab welchem PSA-Wert diese angezeigt ist, ist international unklar. In Deutschland raten Ärzte in der Regel zu einer Gewebeentnahme, wenn ein PSA-Wert über 4 ng/ml durch eine zweite Messung bestätigt wurde oder der PSA-Wert im Laufe mehrerer Messungen deutlich ansteigt. Die Biopsie ist wie jeder kleine Eingriff mit Risiken verbunden. Wenn der PSA-Test unauffällig ist, schließt das nicht hundertprozentig aus, dass der Mann nicht doch an einem Prostatakarzinom erkrankt ist.
Bei der Entscheidung für einen PSA-Test sollte Mann ferner bedenken, dass der Test eine sehr hohe Sensibilität hat. Er detektiert selbst kleine Tumoren, die (noch) keinen Krankheitswert haben. Prostatakrebs wächst meistens sehr langsam und ein kleiner Tumor bereitet einem älteren Mann zu Lebzeiten oft keine Probleme. Die Überdiagnose setzt die Betroffenen jedoch einer psychischen Belastung aus, da sie nun wissen, an Krebs erkrankt zu sein. Sie nehmen häufig Nebenwirkungen und Belastungen einer Krebstherapie auf sich, die eigentlich unnötig für sie wären.