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Krebsvorsorge

Diese Prostata-Untersuchungen gibt es

Der PSA-Test als Früherkennungsuntersuchung auf die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist umstritten. Warum? Und welche Tests gibt es außerdem? Darüber sollten sich Männer vor einer Entscheidung gut informieren.
Nicole Schuster
08.08.2023  08:30 Uhr

Persönliches Risiko

Das Gremium des IQWiG kam zu dem Schluss, dass das Prostatakarzinom-Screening mit PSA-Tests deutlich mehr Männern durch Überdiagnosen schade, als es Männern nutze. Nur etwa drei von 1000 Teilnehmern, die 16 Jahre lang PSA-Tests durchführen ließen, würden durch den PSA-Test davor bewahrt, an Prostatakrebs zu sterben. Dagegen stehe, dass 60 von 1000 Männer eine Überdiagnose erhielten und sich möglicherweise einer unnötigen Behandlung unterzögen. Diese sei mit Risiken und Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Erektionsstörungen verbunden. Ein generelles PSA-Screening wird daher nicht als sinnvoll erachtet. Der PSA-Test könne aber durchaus abhängig vom persönlichen Risiko für einige ausgewählte Männer im Sinne eines risikoadaptierten PSA-Screenings wichtig sein.

So sahen das auch die Autoren der S3-Leitlinie »Prostatakarzinom« aus dem Oktober 2021. Sie empfahlen den PSA-Test als Vorsorgemaßnahme nicht allgemein. Stattdessen sollen Ärzte Männer ab 45 Jahren über den PSA-Test als eine mögliche Maßnahme einschließlich der Vor- und Nachteile und die begrenzte Aussagekraft informieren. Eine wichtige Rolle spielt der PSA-Test nach erfolgter Therapie eines Prostatakarzinoms, um Rezidive zu finden und den Verlauf zu kontrollieren. In diesem Fall sowie wenn der Arzt den Verdacht auf ein Prostatakarzinom hat, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Untersuchung.

Weitere Tests

Wenn der PSA-Test oder der Tastbefund auffällig ist, kann der Arzt vor einer Biopsie einen PCA3-Test anbieten. Dabei handelt es sich um einen molekulargenetischen Test, der gutartige Prostataerkrankungen wie eine Prostatavergrößerung oder Prostataentzündung von Prostatakrebs abgrenzen soll. PCA3 ist eine prostataspezifische, nicht proteinkodierende RNA, die bei Prostatakrebs deutlich überexprimiert wird.

Bestimmt wird PCA3 in einer Urinprobe. Bevor der Urin gesammelt wird, massiert der Arzt in einer digital-rektalen Untersuchung die Prostata, damit Prostatazellen über das Gangsystem der Prostata in den Harntrakt gelangen. Der PCA3-Score gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der in einer Biopsie Krebszellen nachweisbar sind. Als positiv gilt der Test, wenn der PCA3 Score bei 35 oder höher liegt. Eine hundertprozentige Sicherheit bietet der PCA3-Test allerdings nicht. Er ist kein Ersatz für andere Früherkennungsmethoden, kann aber ergänzend herangezogen werden. Die Kosten zwischen 350 und 400 Euro müssen Patienten selbst zahlen.

Ein weiterer Bluttest auf Prostatakrebs ist der Stockholm-3-Test (STHLM3-Test). Ein Algorithmus kombiniert Informationen zu fünf Bluteiweißen, genetischen Markern und individuelle Daten wie Prostatakrebs in der Familie. Es gibt einen Risikoscore von niedrig, normal bis erhöht. Bei einem erhöhten Risiko werden weitere Untersuchungen empfohlen. Der STHLM3-Test wurde in Studien erfolgreich getestet, ist in Deutschland bislang aber ebenfalls eine Selbstzahlerleistung. 

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